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Aus der App geflogen?

Weaponized Reporting: Wenn er sich rächen will - deshalb wurdest du auf der Dating-App gesperrt

  • Aktualisiert: 01.03.2024
  • 14:10 Uhr
  • Alina Milewicz
Online-Dating-Profil gesperrt? Das steckt hinter Weaponized Reporting.
Online-Dating-Profil gesperrt? Das steckt hinter Weaponized Reporting.© keBu.Medien - stock.adobe.com

Nicht falsch verhalten und trotzdem in der Dating-App gesperrt? Da will sich wohl jemand an dir rächen! Alles über Weaponized Reporting und was du dagegen tun kannst.

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Was ist Weaponized Reporting?

Normalerweise läuft es beim Online-Dating ja so: Man schreibt, vielleicht auch länger, trifft und verliebt sich - oder eben nicht. Manchmal aber hört man einfach plötzlich auf zu schreiben, hat keine Lust sich in Real Life zu treffen und Verliebtheit will sich auch nicht einstellen. So ist das eben. Wer deswegen so eingeschnappt ist, dass er ein anderes Profil meldet, damit es gesperrt wird, der betreibt Weaponized Reporting. Dieser Trend klingt vielleicht wie ein pubertärer Streich, ist aber richtig mies.

In den sozialen Medien berichten immer mehr Menschen davon, dass sie von Dating-Apps wie Tinder, Bumble, OkCupid oder Hinge gesperrt wurden. Ihnen wurde lediglich mitgeteilt, dass sie gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen haben. Das passiert zum Beispiel, wenn man sich rassistisch äußert, ein Fake-Profil angelegt hat, unangemessene Bilder hochlädt oder verschickt. Wenn man aber nichts davon getan hat und trotzdem keinen Zugriff mehr auf die App hat, dann könnte es sich um Weaponized Reporting handeln: In dem Fall hat jemand dein Profil gemeldet, damit es entfernt wird.

Grundsätzlich ist es natürlich richtig gut, dass Dating-Apps eine Etikette haben und sich alle User:innen an die Regeln halten müssen. Viele Verstöße erkennen die Apps bereits automatisch, andere müssen gemeldet werden. Bei Millionen von Nutzer:innen weltweit ist auch klar, dass der Support der Dating-Apps jeden Tag mit Nachrichten und Meldungen überschüttet wird. Da wird leider oft ein Profil gesperrt, bevor der vermeintliche Grund überhaupt überprüft wurde. 

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Wer macht Weaponized Reporting?

Wenn das Profil in der Dating-App gesperrt ist, können wir die Suche nach der großen Liebe doch mal ganz klassisch angehen: Supermarkt, Club, Gym, Freundeskreis… Ganz so einfach ist es aber nicht: Laut einer Umfrage von Statista haben im Jahr 2023 77 Prozent der 16- bis 29-Jährigen schonmal online gedatet. Von den 30- bis 49-Jährigen waren es auch zwei Drittel! Soll heißen: Wer nicht online datet, hat auf jeden Fall geringere Chancen, ein Perfect Match zu finden. Genau das wissen Menschen, die Weaponized Reporting betreiben: Sie wollen, dass diese eine Person nicht länger online flirtet und somit allein bleibt. Höchstwahrscheinlich steckt dahinter ein gekränktes Ego: Sei es, weil er oder sie nicht genug Aufmerksamkeit im Chat bekommen hat, die Antwort zu lange auf sich hat warten lassen, weil ein Treffen abgelehnt wurde oder weil der Chat vielleicht sogar einseitig und ohne Vorwarnung abgebrochen wurde. 

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Was kann man gegen Weaponized Reporting tun?

Das Offensichtlichste, was man tun kann, wenn das Profil auf einer Datingapp gesperrt wurde, ist: Support anschreiben, Situation erklären und zack – wird der Account wieder entsperrt. Betroffene berichten bei Social Media aber, dass sie lediglich eine automatisierte Antwort zurückbekommen, in der nochmals darauf verwiesen wird, dass die Betroffenen gegen die Richtlinien der jeweiligen App verstoßen haben.

Besonders fies: Wer bei Tinder gesperrt ist, kann sich die Liebessuche auch bei Hinge und OkCupid abschminken, denn die drei gehören alle zum gleichen Unternehmen, der Match Group. Einfach auf andere Dating-Apps auszuweichen ist also auch nur bedingt eine Lösung.

Und was, wenn man sich mit einem anderen Namen oder einer neuen E-Mail-Adresse anmeldet? So schlau sind die Systeme der Apps schon lange und sperren Zugriffe über denselben Namen, dieselbe Telefonnummer oder Mail-Adresse und sogar die IP-Adresse wird blockiert. 

Auch wenn die Antwort nicht befriedigend ist, aber viel kann man als Opfer von Weaponized Reporting leider nicht machen. Die einzige Möglichkeit ist, hartnäckig am Support dranzubleiben und auf eine positive Nachricht zu hoffen!

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Fazit: So fies ist Weaponized Reporting

Im Dating-Game verhält sich nicht jede:r immer fair. Nur, weil man sich zurückgewiesen fühlt, ist das kein Grund, jemanden in einer Dating-App sperren zu lassen und ihn oder sie so zu sabotieren. Weaponized Reporting ist kein blöder Streich, sondern hat für Betroffene mitunter langwierige Folgen. Die einzig positive Sache an einem gesperrten Dating-Profil: Man hat wieder offenere Augen für die Menschen, die einem im analogen Leben begegnen!

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