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Swingerclub: Was ist das und was passiert beim Swingen?

  • Veröffentlicht: 11.03.2023
  • 09:04 Uhr

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Ort für Gleichgesinnte: In Swingerclubs lassen experimentierfreudige Menschen ihrer Sexualitiät freien Lauf.

  • Single, offene Beziehung oder polygam: Swinger:innen leben in völlig unterschiedlichen Beziehungskonzepten. 

  • Alles kann, nichts muss: Was in Swingerclubs passiert, bleibt oft hinter verschlossenen Türen. Wir erklären dir, was dich an diesem Ort erwarten kann. 

Du hast sicherlich auch schon einmal mit dem Gedanken gespielt, deine sexuellen Wünsche endlich auszuleben. Einmal alle Konventionen vergessen und der leidenschaftlichen Lust nachgeben. Im Swingerclub kannst du genau das tun - mit Partner:in oder als Single. Aber was genau geschieht in einem Swingerclub? Und was bedeutet Swingen eigentlich?

Definition: Was ist ein Swingerclub?

Ein Swingerclub ist ein Ort für Menschen, die ihrer Sexualität freien Lauf lassen möchten. Oft dienen Swingerclubs als erste Anlaufstelle für alle, die sexuell etwas Neues ausprobieren wollen. Der Swingerclub bietet einen sicheren Raum für alle, die Spaß an Voyeurismus, Exhibitionismus, Partner:innentausch oder Gruppensex haben. Hier treffen Menschen mit ähnlichen erotischen Interessen aufeinander, um gemeinsam Spaß zu haben.

Ganz nach dem Motto "alles kann, nichts muss" gehen interessierte Singles und Paare in einem Swingerclub auf die Suche nach einem neuen Abenteuer. Ein Besuch im Swingerclub bedeutet also nicht zwingend, dass eine Person Sex mit anderen Menschen haben möchte. So genießen einige Paare beispielsweise lediglich die Aufmerksamkeit anderer Gäste bei ihrem Liebesspiel. Viele Swingerclubs spezialisieren sich auch vollkommen auf Paare und lassen keine Singles zu. Diese Clubs werden dann nicht mehr als Swinger-, sondern als Paare-Club bezeichnet.

Was sind Swinger:innen?

Als Swinger:innen werden Menschen bezeichnet, die nicht monogam leben. Swinger:innen leben ihre Sexualität mit verschiedenen Partner:innen aus. Das bedeutet jedoch nicht, dass Swinger:innen immer als Single leben. Offene Beziehungen oder polygame Beziehungen, polyamouröse Affären und ähnliche Beziehungskonzepte abseits des Mainstreams können unter den Begriff Swinger fallen.

Wichtig ist jedoch die offene Kommunikation mit dem oder der Partner:in über die eigene sexuelle Offenheit und den Wunsch nach Sex mit wechselnden Partner:innen. Denn wer eine monogame Beziehung führt und den Besuch im Swingerclub verheimlicht, ist kein:e Swinger:in, sondern untreu. Anzeichen, die auf Fremdgehen hindeuten, erkennst du so.

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Was passiert in einem Swingerclub?

Um Swingerclubs hüllt sich nach wie vor ein mysteriöser Schleier. Jede:r kennt den Begriff. Und dennoch scheinen die wenigsten Menschen zu wissen, was hinter den Türen eines solchen Clubs vor sich geht. Wir erklären dir, was dich bei einem Besuch im Swingerclub erwartet.

Ein Swingerclub ist ein Ort für Lust, Sex, Partner:innentausch, Voyeurismus und Exhibitionismus. Der innere Aufbau der meisten Swingerclubs ist ähnlich. Im Empfangsbereich bezahlst du den Eintrittspreis und bekommst den Schlüssel für einen Spind. Du wirst in den Umkleide-Bereich geführt und kannst deine Straßenkleidung ablegen, im Spind verstauen und dich in dein Outfit für den Abend werfen. Im Anschluss begibst du dich in den Lounge-Bereich. Dort befinden sich oft die Bar und das Buffet. Essen und Getränke sind in der Regel im Eintrittspreis inbegriffen. In diesem formalen Teil des Clubs kannst du die anderen Gäste in einer ungezwungenen Umgebung kennenlernen. Hier testest du das Wasser und lässt dich auf heiße Flirts ein.

Hast du genug geredet, ziehst du weiter zu einer Spielwiese. Dabei ist es ganz deinen eigenen Wünschen und Fantasien überlassen, ob du dich allein oder in Gesellschaft auf die Spielwiese wagst. Der Spielwiesen-Bereich besteht meist aus mehreren unterschiedlich großen Räumen. Die einzelnen Spielwiesen bieten Platz für sechs bis 20 Menschen. Sie sind mit weichen Matten ausgelegt und oft mit voyeuristischen Elementen versehen. So gibt es bei den meisten Spielwiesen extra Plätze für Zuschauer:innen.

Auf der Spielwiese kannst du dich mit den anderen Gästen richtig austoben. Du solltest damit rechnen, dass du nicht die einzige Person im Raum sein wirst, die Sex hat. Außerdem kann es hin und wieder dazu kommen, dass dich eine fremde Hand ertastet. Jetzt liegt es an dir, klar zu kommunizieren, ob du diese Berührungen genießt oder sie unerwünscht sind. Zusätzlich zur klassischen Spielwiese bieten viele Clubs auch kleinere Pärchen-Räume an. Zudem gibt es Motto-Räume, wie beispielsweise ein BDSM-Zimmer. Diese kleineren Räume sind sehr beliebt und daher oft besetzt. In den meisten Fällen gibt es jedoch Fenster oder andere Möglichkeiten, dem Geschehen im Raum zuzusehen.

Auch um die Hygiene in Swingerclubs musst du dir keine Gedanken machen. In der Nähe der Spielwiesen liegen Handtücher, Kondome, Gleitgel und Hygieneprodukte aus. Außerdem wird unhygienisch erscheinenden Personen der Eintritt in der Regel verwehrt. Um sicherzustellen, dass der Swingerclub ein sicherer Ort für alle ist und bleibt, gibt es wichtige Spielregeln. An diese Regeln müssen sich alle Gäste halten. Während sich die Hausordnung je nach Club oder Party verändert, bleibt die wichtigste Grundregel des Swingens überall gleich: Nein heißt Nein.

Ein Verstoß der Regeln führt zum sofortigen Rausschmiss oder Hausverbot. Die meisten Swingerclubs sind grundsätzlich auf heterosexuelles Publikum ausgerichtet. Einige Clubs bieten zusätzlich Partys für Homosexuelle oder Bisexuelle an. Informiere dich also am besten im Voraus über das jeweilige Event an dem Abend.

Wer geht in einen Swingerclub?

Zu Swingerpartys und in Clubs kommen Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft. Im Alltag würdest du die meisten Gäste wahrscheinlich nicht mit Swingen in Verbindung bringen. Du solltest also nicht erwarten, dass alle Gäste dort aussehen wie professionelle Porno-Darsteller:innen. In diesem Safe Space hat jede:r das Recht, sich sexuell auszuleben - ganz ungeachtet der individuellen Attraktivität.

Der Mythos, dass sich nur alte Menschen in Swingerclubs tummeln, hält sich ebenfalls hartnäckig. Gerade beim jüngeren Publikum löst das Zurückhaltung aus. Jüngere Menschen befürchten, auf Swingerpartys als "Frischfleisch" gesehen zu werden. Dabei sind Swingerclubs und -partys keineswegs nur mit alten Herren gefüllt. Das durchschnittliche Alter auf Swinger-Events beträgt 35 bis 45 Jahre. Natürlich gibt es auch hier Ausreißer nach oben und unten.

Wenn du mehr über das Publikum einer bestimmten Party erfahren willst, solltest du über einen Account bei Joyclub nachdenken. Diese Plattform listet unter anderem die geplanten Events und Partys zahlreicher Swingerclubs. Angemeldete Mitglieder können online ihre Teilnahme bei den Events mitteilen. Mit einer kleinen Recherche auf Joyclub bekommst du also ein besseres Bild des tatsächlichen Publikums der verschiedenen Partys.

Was ist eine Swinger Party?

In der Swinger-Szene sind Themen-Partys beliebt. So gut wie jeder Swingerclub veranstaltet regelmäßig Motto-Partys und Themen-Abende. Diese besonderen Events setzen auf zusätzliche Deko, einen speziellen Dresscode oder bestimmte Voraussetzungen bei der Auswahl der Gäste. Es gibt beispielsweise Lack-und-Leder-Abende, BDSM-Partys, Bi- oder Gay-Partys, Pärchen-Nächte oder expilzite Männerüberschuss-Abende. Am besten überlegst du dir vorher, welche Veranstaltung dich am meisten reizt. Gerade beliebte Partys bekannter Swingerclubs sind teilweise bereits Monate im Voraus ausgebucht.

Neben den von Swingerclubs organisierten Partys gibt es auch noch andere Sex- oder Swingerpartys. Privat organisierte Sexpartys locken meist mit einer exklusiven Auswahl des Publikums. Sie versprechen besonders junge oder attraktive Gäste. Obwohl auch Paare solche Partys besuchen, sind die Gäste solcher Veranstaltungen häufig single und auf der Suche nach sexuellen Abenteuern.

Was ist eine Swinger Couch?

Eine Swinger Couch ist letztendlich nichts anderes als ein sehr großes und oft freistehendes Sofa. Aus hygienischen Gründen ist die Swinger Couch meist mit Leder oder ähnlichem Material bezogen. Die Größe einer Swinger Couch variiert je nach Modell. Wichtig ist jedoch, dass mehrere Menschen gleichzeitig auf der Couch Platz für ihr Liebesspiel finden.

Die Couch besitzt nur eine kleine oder teilweise gar keine Rückenlehne. So können auch andere Menschen die Aktivitäten auf der Swinger Couch uneingeschränkt beobachten. Viele Modelle sind rund oder bestehen aus mehreren einzelnen, bewegbaren Teilen. Die Couch kann also auf die eigenen Bedürfnisse angepasst, verschoben oder umgebaut werden.

Was ist ein Swinger Symbol?

Mit einem Swinger Symbol können Swinger:innen im Alltag Gleichgesinnte einfach erkennen. Dafür wurden in der Vergangenheit verschiedene Symbole verwendet. Die zwei gängigsten Symbole sind die Schaukel und die Ananas.

Die Schaukel ist sozusagen das Logo der Swinger-Szene. Der umrahmende schwarze Kreis steht für Vertrauen, Freundschaft und Community. Der rote Hintergrund symbolisiert Liebe, Sexualität und Leidenschaft. Die Schaukel (engl.: "swing") beschreibt den Swinger-Lifestyle. Trotz der eindeutigen Bedeutung wird das Symbol im Alltag nicht als sexuelles Erkennungszeichen wahrgenommen. Auf Schmuck oder Kleidung gedruckt, können Swinger:innen das Symbol für sich nutzen. Denn mit dem Symbol outest du dich nur Menschen gegenüber, die die Bedeutung der Schaukel bereits kennen.

Neben dem klassischen Schaukel-Symbol hat sich über die letzten Jahre noch ein weiteres Zeichen in der Szene etabliert: Die umgedrehte Ananas. Anders als das Schaukel-Symbol hat die umgedrehte Ananas selbst keine Bedeutung. Sie fungiert lediglich als geheimes Zeichen, um Gleichgesinnte zu finden.

Das geheime Zeichen: Die umgedrehte Ananas signalisiert Interesse am Swingen.
Das geheime Zeichen: Die umgedrehte Ananas signalisiert Interesse am Swingen.© Partners-ID
Das geheime Zeichen: die Schaukel.
Das geheime Zeichen: die Schaukel.© Quora

Welche Regeln gibt es beim Swingen?

Die erste Grundregel beim Swingen ist: Alles kann, nichts muss. In einem Swingerclub kannst du dich in deinem Tempo bewegen. Du musst überhaupt nichts tun, was du nicht willst. Dafür musst du den anderen Gästen mitteilen, wo deine Grenzen liegen. Nein heißt Nein und ist deshalb die mit Abstand wichtigste Regel aller Clubs. Wer sich nicht daran hält, wird sofort vor die Tür gesetzt.

Dabei muss das Nein auch nicht wörtlich formuliert werden. Wenn dich beispielsweise ungewollt eine Hand an einer intimen Stelle berührt, kannst du diese Hand auch einfach wieder von deinem Körper wegbewegen. Der offene, freundliche und respektvolle Umgang miteinander ist die beste Voraussetzung für einen Abend voller Lust und Leidenschaft. Je nach Club kommen weitere Regeln hinzu. Diese betreffen meist den Dresscode, der von Club zu Club stark variieren kann.

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