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Vor- und Nachteile dieser Verhütung

Pille ohne Pause nehmen: So wirkt es sich auf deinen Körper aus

  • Veröffentlicht: 19.07.2023
  • 09:00 Uhr
Pille ohne Pause - eine gute Idee oder hat diese Verhütungsmethode auch gesundheitliche Nachteile?
Pille ohne Pause - eine gute Idee oder hat diese Verhütungsmethode auch gesundheitliche Nachteile?© Noey smiley - stock.adobe

Für viele Frauen ist es mittlerweile normal, auf die monatliche Pillen-Pause zu verzichten, und die Pille durchzunehmen. Aber ist das wirklich empfehlenswert? Oder kann es zu Nebenwirkungen kommen, wenn die Periode dauerhaft ausbleibt? Und wie sieht es mit Ausnahmesituationen aus - zum Beispiel im Urlaub?

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21 kleine Pillen, danach sieben Tage Pause: Das traditionelle Einnahmesystem der Antibabypille ist bei vielen Frauen längst nicht mehr die Regel. Aus den unterschiedlichsten Gründen verzichten sie auf die siebentägige Pause und beginnen nach 21 Tagen direkt mit der nächsten Packung. Durch diesen Langzyklus verzichten einige Frauen über Monate und teilweise sogar Jahre hinweg auf ihre Monatsblutung. Ob das dauerhafte Einnehmen der Pille zur Verhütung dem Körper schaden kann? Nein, aus medizinischer Sicht spricht nichts dagegen. 

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Pillen-Pause: Darum gibt es sie

Es kursieren verschiedene Gerüchte über Nachteile, Risiken und Nebenwirkungen, mit denen Frauen, die die Pille durchnehmen, rechnen müssen. Fakt ist jedoch: Die monatliche Blutung, die eine Frau während der Pillen-Pause bekommt, ist keine gewöhnliche Blutung. Sie ist nicht nötig, um die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut aus dem Körper zu spülen, nachdem eine Frau nicht schwanger geworden ist. Vielmehr handelt es sich um eine Abbruchblutung, die lediglich durch den Entzug der künstlichen Hormone in der Pille entsteht. "Es gibt andere hormonelle Verhütungsmittel, die Frauen ebenfalls ohne Pause einnehmen", erklärt Dr. Christian Albring, praktizierender Frauenarzt aus Hannover und Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte, "zum Beispiel die Mini-Pille, die Dreimonatsspritze oder die Hormonspirale."

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Rückführen lässt sich der etablierte Einnahmezyklus der Antibabypille mit einwöchiger Pause auf die Einführungszeit der Pille im Jahre 1960. Laut Albring hätte sich ein Verhütungsmittel, das die monatliche Blutung der Frauen verhindert, damals nicht etablieren können. Dabei ist die regelmäßige Periode eine Erfindung der Moderne. Wirft man einen Blick auf die Zeit ohne Verhütungsmittel, wird klar: Frauen waren sehr viel häufiger schwanger oder in der Stillzeit als heute. Zudem war die Zeitspanne zwischen erster Menstruation und Menopause kürzer. Albring: "Eine regelmäßige Monatsblutung, wie Frauen sie heute bekommen, ist also ganz und gar nicht das, was die Natur vorgesehen hat."

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Übelkeit, Brustschmerzen & Co: potenzielle Nebenwirkungen

Vor allem zu Beginn der Umstellung auf eine Dauereinnahme können leichte Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören Übelkeit, Kopfschmerzen oder ein Spannen der Brust. Seltener ist die Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) möglich. Zudem kann es während des Langzyklus zu Zwischenblutungen kommen. "Ob und wie oft das geschieht, variiert von Frau zu Frau und hängt auch von äußeren Einflüssen, etwa Klima oder Stress, ab", erklärt Albring. Aus diesem Grund muss jede Frau selbst ausprobieren, ob sie mit dem Durchnehmen der Pille zurechtkommt und wie lange sie auf die monatliche Pause verzichten will. Wichtig: Alle genannten Nebenwirkungen sind dieselben wie bei einer gängigen Einnahme der Pille mit Pause. Dem Mediziner zufolge hat der Langzyklus auf die spätere Fruchtbarkeit keinen Einfluss. Dafür sei während der Langeinnahme der Schutz vor einer Schwangerschaft höher, weil eine einmal vergessene Pille weniger ins Gewicht falle. Schwere Nebenwirkungen der Dauereinnahme sind bisher nicht bekannt.

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Pille durchnehmen im Urlaub oder in anderen Ausnahmesituationen

Ob Frauen die Pille durchnehmen oder eine monatliche Pause einlegen, hängt von den Bedürfnissen der Nutzerinnen ab. Einige verzichten nur zeitweise auf die Pause, etwa um ihre Periode wegen eines Urlaubs zu verschieben. Andere Frauen wollen sich möglichst lang von der Regelblutung befreien, weil sie während der Pause zum Beispiel unter Migräne, starken Stimmungsschwankungen oder Unterleibsschmerzen leiden. Bei manchen Beschwerden oder Krankheiten empfehlen Gynäkolog:innen sogar ausdrücklich, die Pille durchzunehmen. Hierzu zählen etwa:

  • Endometriose (eine Wucherung der Gebärmutterschleimhaut, die eine schmerzhafte Menstruation verursacht)
  • Myome (gutartige Tumore)
  • oder sogar Epilepsie, da sich die Symptome in der Hormonpause verstärken können

"Medizinisch gesehen bietet der Langzyklus also auch Vorteile", sagt Albring.

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Pille durchnehmen: erhöhter Schutz

Frauen, die die Pille durchnehmen möchten, sollten sich in jedem Fall von ihrem Frauenarzt beraten lassen. Generell eignen sich nur einphasige Antibabypillen für eine dauerhafte Einnahme, da sie über den gesamten Zeitraum eine gleichmäßige Hormonmenge abgeben. Neben der Antibabypille eignen sich auch Verhütungspflaster oder der Vaginalring für einen Langzyklus.

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