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Meist stecken vier Motive dahinter

Fremdgehen trotz glücklicher Beziehung? Das steckt dahinter!

  • Aktualisiert: 29.03.2024
  • 18:00 Uhr
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Nicht immer ist Unzufriedenheit der Grund: Fremdgehen passiert auch in Beziehungen, die glücklich scheinen.
Nicht immer ist Unzufriedenheit der Grund: Fremdgehen passiert auch in Beziehungen, die glücklich scheinen.© Zamrznuti tonovi / Adobe Stock

Klingt abwegig, ist aber erwiesen: Auch Menschen, die in ihrer Beziehung glücklich sind, können den Partner oder die Partnerin betrügen. Aber warum?

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Warum geht man trotz glücklicher Beziehung fremd?

Wenn Menschen betrogen werden, gehen sie häufig davon aus, dass in ihrer Beziehung etwas nicht stimmt oder sie mit einem notorischen Fremdgänger zusammen sind. In den meisten Fällen ist Untreue wohl wirklich ein Anzeichen dafür, dass es kriselt. Vielleicht ist es Unzufriedenheit, die einen nach jemand Neuem suchen lässt. Vielleicht fehlt es an Leidenschaft oder emotionaler Nähe. Die Gründe sind vielfältig.

Weniger bewusst ist den meisten, warum Seitensprünge auch in glücklichen Beziehungen vorkommen. In Partnerschaften, in denen sich beide Menschen lieben und respektieren, gut und offen kommunizieren und mit der Intimität zufrieden sind. Warum sollte man dann fremdgehen? Das wissen die Betroffenen wohl häufig selbst nicht.

Die gefeierte US-Paartherapeutin Esther Perel nennt in ihrem Buch "Der Stand der Dinge" vier Gründe, warum Menschen, die in ihrer Partnerschaft glücklich sind, untreu werden und damit ihre Ehe, ihr Zuhause, ihre Familie und ihr Ansehen riskieren.

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Im Clip: Fremdgehen - das sind die Alarmsignale

Geht mein Partner fremd? Das sind die Alarmsignale!

1. Der Reiz des Verbotenen

Grenzüberschreitungen reizen uns Menschen, das liegt in unserer Natur. Denkt nur an das großartige Gefühl, wenn man als Teenie heimlich geraucht oder etwas mitgehen lassen hat und dabei nicht erwischt wurde. In seinem Buch "Erotische Intelligenz" erörtert der Sexualtherapeut Dr. Jack Morin dieses Phänomen mit einer Gleichung: Anziehung + Hindernisse = Erregung.

In einer monogamen Beziehung ist Sex mit anderen tabu - und scheint deshalb für manche umso verlockender. Für Teenies gehören Grenzüberschreitungen zur Entwicklung und zum Prozess der Selbstfindung dazu. Für Erwachsene sind die Konsequenzen meist schwerwiegend. Zum einen, weil mehr auf dem Spiel steht. Zum anderen, weil man von ihnen doch mehr Disziplin und Impulskontrolle erwartet.

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2. Emotionale Lückenfüller

Für diesen Aspekt sind Männer häufiger anfällig als Frauen, da sie früh lernen, die eigenen Emotionen nicht zuzulassen. Ein Seitensprung hat in diesem Falle weniger mit sexueller Befriedigung und mehr mit emotionaler Befreiung zu tun.

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3. Verpasste Gelegenheiten

Hätte, wäre, könnte. Hier geht es häufig um "The one that got away", also Menschen, in die man mal verliebt war, mit denen sich jedoch nie etwas ergeben hat. Wenn sich die Chance bietet, so eine verpasste Gelegenheit aufzuholen, kann die Versuchung groß sein. Auch wenn man in der Beziehung glücklich ist, kann man Angst haben, im Leben etwas zu verpassen. Der Seitensprung gibt die Möglichkeit zu erkunden, wer man hätte sein können. Der Motivator ist also die Neugier.

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4. Selbsterkundung

Die Suche nach einem neuen Selbstverständnis ist wahrscheinlich der stärkste dieser Gründe, häufig in Kombination mit einem der ersten dreien. Der Seitensprung als eine Form der Selbstfindung, auf der Suche nach einer neuen oder einer verlorenen Identität. Vielleicht will man sich wieder fühlen wie damals, als man noch keine Kinder hatte. Es geht nicht um die Affäre, sondern um das eigene Selbst.

Fazit: Bedeutet Fremdgehen das Ende einer Beziehung?

Wenn man betrogen wird, dann tut das weh. Ganz egal, aus welchen Gründen der Seitensprung stattgefunden hat. Laut Paartherapeutin Esther Perel muss es jedoch nicht das Ende der Beziehung bedeuten. Ein Seitensprung kann auch eine Chance sein, ein Anlass, die Beziehung neu zu definieren, Bedürfnisse zu kommunizieren und sich besser umeinander zu kümmern. Voraussetzung ist natürlich, dass beide dazu bereit sind. Ist die Verletzung zu tief und kommt die hintergangene Person nicht darüber hinweg, endet die Beziehung früher oder später oft doch.

Ein Heilungsprozess braucht Zeit. Doch woher weiß man, ob es überhaupt jemals wieder gut wird? Es gibt verschiedene Anzeichen dafür, dass man einen Seitensprung möglicherweise nicht verzeihen kann.

  • Intensiver Schmerz und Trauer: Wenn der Gedanke an den Seitensprung so viel Schmerz und Trauer verursacht, dass es schwer ist, darüber hinwegzukommen oder sogar normale Aktivitäten des täglichen Lebens fortzusetzen, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass das Verzeihen schwierig sein wird.
  • Dauerhaftes Misstrauen und gesteigerte Eifersucht: Selbst nach ausgiebigen Gesprächen und Bemühungen, die Beziehung zu reparieren, bleibt ein anhaltendes Misstrauen bestehen. Dies kann dazu führen, dass die betrogene Person jeden Aspekt der Beziehung überwacht und ständig nach Anzeichen für weitere Untreue sucht. So ein Kontrollverhalten schädigt eine Beziehung auf Dauer irreparabel.
  • Seitenhieben und bittere Scherze: Sticheleien und Anspielungen, häufig auch vor Freund:innen, mögen zwar in Humor verpackt sein, zeugen jedoch von einer anhaltenden Verletzung.
  • Rache-Fantasien: Vielleicht möchte man es dem Betrüger oder der Betrügerin mit gleicher Münze heimzahlen? Auf jeden Fall besteht das Bedürfnis, ebenfalls leiden zu lassen. Diese Form von Wut sollte jedoch relativ schnell verrauchen, denn in einer guten Beziehung sollte man sich gegenseitig das Beste wünschen.
  • Nicht darüber sprechen können: Wenn das Geschehene totgeschwiegen wird, sowohl innerhalb der Partnerschaft als auch mit den Freund:innen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass man es nicht verarbeitet hat, sondern vielmehr versucht, den Seitensprung zu verdrängen. Das geht selten gut.
  • Probleme mit Intimität: Bei jedem Kuss, jeder Annäherung hat man unweigerlich Bilder von seinem Schatz mit der dritten Person im Kopf. Die Intimität ist zerstört und kann vielleicht nicht wiederhergestellt werden.
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