Paula Lambert über die Beziehung mit den Schwiegereltern

Beziehung: Wie gehe ich mit den Schwiegereltern um?

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"Kommst du?" - die Kolumne von Paula Lambert lest ihr wöchentlich neu, hier auf sixx.de. Paula Lambert, bekannt aus der sixx-Sendung "Paula kommt" oder "Paula kommt ... am Telefon", beschäftigt sich in ihrer Kolumne jede Woche mit einem aktuellen oder brisanten Thema rund um Frauen, Männer, Sex, Liebe,Lust und Beziehung. In dieser Kolumne äußert sich Paula zum Thema " Wie gehe ich mit den Schwiegereltern um?".

Familie ist Schicksal, heißt es, und während man Geschwister und Eltern per Geburt vorgesetzt bekommt, gibt es einen Teil, den man wie zusätzliches Gepäck viel später und bei wacherem Bewusstsein aufgebürdet bekommt: Schwiegereltern.

Grundsätzlich rate ich bei der Partnersuche immer dazu, sich auch die dazu gehörigen Eltern anzuschauen. Wenn die nämlich totale Psychos sind, ist die Chance gut, dass der Spross ebenso einen ziemlichen Hackenschuss hat. Und selbst, wenn er schadlos aus seiner Kindheit hervorgegangen ist, kann es immer noch sein, dass sich Mutter und Vater dranmachen werden, dir das Leben zur Hölle zu machen. Das kann von stereotypen Miesheiten wie „Ich würde ja ausziehen, kann sie nicht putzen?“ über „Hast du die Tochter von Meiers gesehen? Die ist sechs Wochen nach der Geburt wieder schlank und rank gewesen!“ und „Ehe ist halt auch nichts für jeden“ reichen. Oder von präziseren Beleidigungen von „Du hast gekocht? Lass uns lieber was bestellen“ zu „Als Stefan seine Freundin kennengelernt hat, hat er all seine Träume beerdigt“.

Schlechte Verwandtschaftsbeziehungen können Partnerschaften zerstören

Das ist natürlich nur die Spitze des Eisberges. Schlechte Verwandtschaftsbeziehungen können Partnerschaften erodieren, bis von ihnen nur noch ein Skelett übrig ist. Zu viel Energie geht dafür drauf, die Wogen zu glätten und dafür zu sorgen, dass alle sich irgendwie soweit wohl fühlen, dass die Apokalypse ausbleibt. Es ist schwer, wenn die Eltern den Partner nicht mögen. Und manchmal haben sie rückblickend sogar Recht. Ich finde es okay, als Elternteil Bedenken anzumelden, falls der oder die Auserwählte wirklich schwere Schäden aufweisen sollte. Aber falls das eigene Kind sich dann aus freiem Herzen für den- oder diejenige entscheidet, muss man den Wunsch unter allen Umständen respektieren. Und ich sage nicht, dass mir das sehr leicht fallen wird, wenn meine Söhne in das bindungsbereite Alter kommen. Aber ich bemühe mich.

Es gibt ein paar einfach Grundregeln

Natürlich habe ich auch schon viele Erfahrungen mit Schwiegereltern gemacht. Einmal hatte ich einen Freund, dessen Mutter ich im Nachhinein viel lieber mochte als ihn. Dann eine, die vor mir damit geprahlt hat, dass sie meinen Freund als Kind geohrfeigt hat, wenn er zu wild war. Dann eine, die glaubte, dass ihr Sohn Partner sei und nicht Kind und die ihn nonstop als Ansprechpartner brauchte. Was ich daraus gelernt habe, sind ein paar einfache Grundregeln, mit denen ich eigentlich gut fahre:

-          Keine Angst vor Konfrontation. Ein Partner, der dir nicht loyal ist, ist kein guter Partner. Wenn dir ein Kommentar oder eine Handlung stinkt, dann sag es sofort. Immer.

-          Es gibt Bereiche, da hat die Meinung von Schwiegereltern (und Eltern) nichts zu suchen: Wie du dich kleidest, wie ihr eure Kinder erziehst, womit ihr euer Leben baut, was ihr in eurer Freizeit tut. Eine Ausnahme ist selbstverständlich, wenn             man sich schädigend dem Kind oder anderen Lebewesen gegenüber verhält.

-          Es gibt keinen Treffzwang. Wenn man Lust aufeinander hat, gut. Wenn nicht, auch gut.

-          Akzeptieren, dass man komplett anderer Meinung ist. Nicht jeder findet gut, wie man ist. Das ist okay. In dem Fall minimiert man einfach die Häufigkeit der Begegnungen auf das Nötigste.

-          Auch der Partner hat eine Verantwortung dafür, wie die Schwiegereltern mit dem Partner umgehen. Wird er schlecht behandelt, weist man die Eltern darauf hin, und zwar bestimmt.

Kein Mensch muss sich mies behandeln lassen. Dafür ist die Lebenszeit schlicht zu kurz. Zum Glück gibt es ja auch ganz tolle Schwiegereltern, die das Leben schöner, besser und glücklicher machen. Und darum sei dieser Text Winni gewidmet, der ein absoluter premium-Schwiegervater ist.

Alles Liebe
Paula

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  • 02.03.2023
  • 09:44 Uhr

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