Extrem Gesteigertes sexuelles Verlangen

Nymphomanie: Was es bedeutet, wenn du immer Sex brauchst

  • Veröffentlicht: 03.05.2023
  • 08:47 Uhr

Nymphomanie: Ein Begriff, so weitläufig wie seine Bedeutung. Lange glaubte man, jemand mit dieser Persönlichkeitsstörung sei nur sexsüchtig. Was aber wirklich dahintersteckt und wie eine Frau zur Nymphomanin wird, erklären wir dir hier.

Eine Nymphomanin ist eine Frau, die immer Sex haben will - unter anderem. Ist das nicht der feuchte Traum vieler Männer? Dass Nymphomanie eine ernstzunehmende Krankheit ist, wissen die wenigsten. Doch zuerst einmal wollen wir dir hier einige wissenswerte Facts näherbringen und erläutern, was nymphoman genau bedeutet.

Was bedeutet Nymphomanie? Begriffserklärung

"Nymphomanie" setzt sich aus den altgriechischen Worten "nymphe" (dt.: Braut) und "mania" (dt.: Wahnsinn) zusammen. Bei Männern nennt man das gesteigerte Verlangen nach Sex Satyriasis oder Don-Juan-Komplex. Diese Bezeichnung verwendet man jedoch meist nur im Zusammenhang mit Promiskuität, also häufigem Partnerwechsel. Das Problem dabei besteht darin, dass nicht genau festgelegt werden kann, wann ein Sexualtrieb "normal" und wann er "gesteigert" ist.

Außerdem verwendet man heutzutage eher die Begriffe Klitoromanie (bei Frauen), Erotomanie (geschlechtsneutral) oder ganz einfach Sexsucht beziehungsweise Hypersexualität, da diese Begriffe weniger negativ belegt sind.

Was ist Nymphomanie genau?

Der Wortteil "Manie" bezeichnet ein krampfhaftes Verhalten, dem die Betroffenen unterworfen sind. Eine echte Nymphomanin ist ständig auf der Suche nach sexueller Befriedigung, hat aber oft das Problem, diese nicht zu erlangen, also keinen Höhepunkt zu erleben. Sie versucht ständig einen Weg zu finden, die eigene Lust in einer Befriedigung zu stillen und probiert deshalb diverse Sexpraktiken - von SM über Bondage bis Gruppensex - aus.

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Außerdem leiden Frauen, die von Nymphomanie betroffen sind, oft unter Depressionen, haben Minderwertigkeitskomplexe und Angst vor Nähe, was in eine Angst vor ernsthaften Beziehungen resultieren kann. Der Drang nach Geschlechtsverkehr bestimmt ihr Leben, denn je nach Stärke der Manie müssen Betroffene oft mehrmals täglich Sex haben, um sich überhaupt auf andere Dinge konzentrieren zu können. Ähnlich wie Alkoholsüchtige haben sie dann Entzugserscheinungen, die sich zum Beispiel durch Zittern und starkes Schwitzen zeigen.

Nach dem Sex fühlt sich eine Nymphomanin zumeist noch schlechter als davor.
Nach dem Sex fühlt sich eine Nymphomanin zumeist noch schlechter als davor.© fizkes - stock.adobe.com

Für die Nymphomanin wird die Lust zur Qual

Große Lust auf Sex klingt natürlich sehr schön und verlockend, für eine Nymphomanin wird sie allerdings zur Qual. Wenn sie ihrem Verlangen nachgibt und mit einem Partner schläft, fühlt sie danach oftmals ein Gefühl von Scham, Ekel oder Selbsthass. Wieder hat sie keine Befriedigung verspürt und wieder wurde sie schwach - ein Teufelskreis, der Betroffene zuweilen in eine gefährliche Abwärtsspirale treibt.

Wie wird man zu Nymphomanin? Mögliche Ursachen

Wie bei den meisten anderen Süchten auch, geht die Ausprägung einer Sexsucht schleichend vonstatten, zeigt sich oft erst sehr spät oder wird einfach nicht als solche erkannt. Es wird zudem vermutet, dass auch frühkindliche Erfahrungen, Veranlagung und sonstige Traumata zur Nymphomanie beitragen.

Wen es interessiert, wie eine Nymphomanie sich entwickeln kann und was diese Krankheit ausmacht, der sollte sich den Film "Nymph()maniac" ansehen. Darin erzählt eine Nymphomanin von ihrem Leben, und welche Schwierigkeiten sie darin meistern musste.

Gesteigerte Lust oder Sexsucht? Diagnose

Sexsucht zu diagnostizieren, ist nicht so einfach. Immerhin ist nicht klar zu unterscheiden, ab wann ein sexuelles Verhalten gestört ist. Als Hauptkennzeichen der Nymphomanie gilt aber der Leidensdruck, dem die Betroffenen ausgesetzt sind. Nimmt die Ausübung sexueller Handlungen beispielsweise so viel Zeit und Kraft in Anspruch, dass Freund:innen, Familie oder Job auf der Strecke bleiben, könnte das ein Anzeichen für ein suchtartiges sexuelles Verhalten sein.

Wie wird Nymphomanie behandelt? Therapie

Die psychotherapeutische Behandlung besteht meist darin, dass der Patientin ein besseres Selbstwertgefühl vermittelt werden soll, sowie in einer ausgiebigen Auseinandersetzung mit dem Familienleben und auch den bisherigen Sexualpartner:innen. Die bessere Beziehung zu sich selbst soll auch eine liebevolle Beziehung zu einem Partner oder zu einer Partnerin ermöglichen. Eine derartige Therapie der Nymphomanie dauert oft Jahre.

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