Potenzprobleme

Erektionsstörung: Was zu einer erektilen Dysfunktion führen kann

  • Veröffentlicht: 20.09.2023
  • 09:00 Uhr
Was tun bei einer Erektionsstörung?
Was tun bei einer Erektionsstörung?© Drobot Dean - stock.adobe.com

Er kriegt keinen hoch, bekommt keinen Steifen, wird nicht hart? Das ist eigentlich kein Grund zur Sorge, denn die Vorgänge im männlichen Körper sind ein komplexes Zusammenspiel aus vielen psychischen und physischen Faktoren, nicht immer funktioniert alles auf Knopfdruck. Wenn der Zustand jedoch anhält, kann das für alle Beteiligten frustrierend werden. Wir erklären dir, ab wann man von einer Erektionsstörung spricht, was die Ursachen dafür sind und was man dagegen tun kann.

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Was ist eine Erektionsstörung?

Die Schwellkörper im Penis sind dafür verantwortlich, dass dieser steif wird. Die Arterien weiten sich, wodurch vermehrt Blut in den Schwellkörper fließt. Gleichzeitig werden die Venen zusammengepresst, wodurch weniger Blut zurückfließen kann. Der Druck steigt und der Penis wird steif. Wenn dieser Vorgang nicht richtig funktioniert, der Penis nicht ausreichend hart wird, oder nicht lange genug, dann spricht man von einer Erektionsstörung, einer erektilen Dysfunktion (ED), umgangssprachlich auch Impotenz genannt.

Wie erkenne ich eine Erektionsstörung?

Eine Erektionsstörung wird diagnostiziert, wenn ein Mann wiederholt Schwierigkeiten hat, eine ausreichend harte Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten, um sexuellen Aktivitäten nachzugehen. Wichtig: Ab und zu mal keinen hochzubekommen ist völlig normal, das muss noch nicht unbedingt auf eine Erektionsstörung hinweisen. Erst wenn die Probleme über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten regelmäßig auftreten, unabhängig von der Sexualpartnerin oder dem Sexualpartner und der Art des Geschlechtsverkehrs, dann kann man vermutlich von einer ED sprechen. In diesem Fall sollte ein:e Arzt:in aufgesucht werden.

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Welche Ursachen führen zu einer Erektionsstörung?

Du ahnst es bereits: So eine Erektion ist ein ziemlich komplexer Vorgang. Blutgefäße, Hormone, Nerven, aber auch die Psyche müssen hier mitspielen. Herrscht stattdessen tote Hose, kann das sowohl körperliche als auch seelische Ursachen haben. Während eine erektile Dysfunktion bei jungen Männern meistens mit der Psyche zusammenhängt, ist es bei älteren Männern häufig eher eine Frage der körperlichen Gesundheit.

Körperliche Ursachen für eine Erektionsstörung

Nach Operationen im Genitalbereich kann Impotenz erfolgen, aber auch durch Herz- und Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt oder Arteriosklerose. Auch eine Vorhautverengung oder die Entzündung von Hoden und/oder Prostata können ein Grund sein. Schätzungen zufolge haben Diabetiker ein dreimal so hohes Risiko, an Erektionsstörungen zu erkranken, wie Nicht-Diabetiker.

8 seelische Ursachen für eine Erektionsstörung

Es gibt eine Reihe an psychischen Problemen, die zu einer Erektionsstörung führen können.

1. Stress und Angst sind zwei der Hauptauslöser für vorübergehende Störungen der Potenz. Berufliche Anspannung, Beziehungsprobleme oder finanzielle Sorgen können dazu führen, dass sich ein Mann nicht entspannen kann, was wiederum seine Fähigkeit zur Erektion beeinträchtigt.

2. Eine Depression kann nicht nur die Stimmung eines Mannes beeinflussen, sondern auch seine Libido und sexuelle Funktion. Menschen mit Depressionen haben oft Schwierigkeiten, sexuelles Verlangen zu empfinden.

3. Ein niedriges Selbstwertgefühl oder Unsicherheiten in Bezug auf das eigene Erscheinungsbild können dazu führen, dass sich Männer in intimen Situationen unwohl fühlen. Dies kann sich negativ auf ihre sexuelle Leistungsfähigkeit auswirken.

4. Konflikte oder Spannungen in einer Beziehung können sich auf die Intimität auswirken. Unausgesprochene Probleme oder mangelnde Kommunikation können zu Erektionsstörungen führen.

5. Traumatische Erlebnisse, insbesondere sexueller Missbrauch oder Gewalt in der Vergangenheit, können zu psychologischen Barrieren führen, die sich auf die Fähigkeit zur sexuellen Erregung auswirken.

6. Veränderungen im Lebensstil, wie der Übergang in den Ruhestand oder der Verlust eines geliebten Menschen, können zu emotionalen Turbulenzen führen, die die sexuelle Gesundheit beeinflussen.

7. Alkohol- oder Drogenmissbrauch kann nicht nur die körperliche Gesundheit beeinträchtigen, sondern auch das sexuelle Verlangen und die Erektionsfähigkeit negativ beeinflussen.

8. Die Angst vor dem Versagen im Bett, oft verstärkt durch unrealistische Erwartungen oder Pornokonsum, kann zu Erektionsproblemen führen.

Was kann man gegen eine Erektionsstörung tun?

So vielfältig wie die Ursachen sind natürlich auch die Behandlungsmethoden für erektile Dysfunktion. Zunächst müssen deshalb eine gründliche Untersuchung gemacht werden, der oder die Mediziner:in sollte sich Zeit für ein sensibel geführtes Gespräch nehmen. Verzicht auf Alkohol und Nikotin oder auch eine Gewichtsreduktion könnten eine Empfehlung von medizinischer Seite sein. Sind seelische Gründe die Ursache, sollte eine Therapie in Betracht gezogen werden.

Medikamentöse und operative Behandlung der Erektionsstörung

Sogenannte PDE-5-Hemmer fördern die Durchblutung im Penis und verhindern, dass das Blut, das sich im Schwellkörper bei sexueller Erregung ansammelt, frühzeitig wieder abfließt. Die Tabletten wirken erst nach der sexuellen Erregung, sie steigern nicht die Lust. Häufig werden sie auch dauerhaft verschrieben, dann nimmt man eine Tablette pro Tag. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht. Falls die Tabletten nicht infrage kommen (weil sie keine Wirkung zeigen oder ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorliegt), kann man auch Wirkstoffe in Form von Creme mit einem Wattestäbchen in die Harnröhre geben oder sich selbst eine Spritze in den Penis verabreichen.

Falls die Arterien zu eng oder die Venen zu weit sind, kann dies operativ behoben werden. Eine weitere Möglichkeit sind sogenannte Schwellkörperimplantate. Auch hier gibt es unterschiedliche Varianten: ein Reservoir, das bei Bedarf über eine Pumpe mit Kochsalzlösung gefüllt wird oder ein Implantat, das dauerhaft steif ist.

Erektile Dysfunktion in unterschiedlichem Alter

Da die wenigsten Männer gerne über ihre Potenzprobleme sprechen, hört man nur selten davon. Dabei ist das Problem alles andere als selten: vier bis sechs Millionen Männer in Deutschland sind betroffen. Eine Kölner Studie aus dem Jahr 2000 belegte außerdem, dass die Häufigkeit mit dem Alter deutlich zunimmt.

Erektionsprobleme mit 30

Gerade einmal 2,3 Prozent aller Männer zwischen 30 und 39 leiden unter Erektionsstörungen, im Jahrzent danach sind es schon über 9 Prozent.

Erektionsprobleme mit 50

Bei den 50- bis 59-Jährigen sind es schon knapp 16 Prozent, die unter Erektionsstörungen leiden, in ihren 60ern betrifft das Problem gut 34 Prozent aller Männer.

Erektionsprobleme mit 70

Im hohen Alter sind mehr als die Hälfte aller Männer von einer erektilen Dysfunktion betroffen.

Erektionsstörung: Wie kann Frau behilflich sein?

Wenn im Bett Flaute herrscht, ist eine offene und sensible Kommunikation wichtig. Das gilt vor allem auch bei Erektionsstörungen. Denn die belasten nicht nur den Mann, der sich dadurch nicht mehr männlich genug fühlt, sondern potenziell auch den Partner oder die Partnerin - wenn diese denken, sie seien nicht mehr attraktiv genug. Das Ergebnis ist Frust, Verletzung, Scham und Enttäuschung auf beiden Seiten.

Auf keinen Fall sollte man die Impotenz des Partners bagatellisieren mit "Das wird schon wieder" oder "Das kann jedem mal passieren". Besser ist es, darüber offen zu sprechen und zu fragen, wie es ihm damit geht. Überlegt euch, welche Behandlungsmethoden gegebenenfalls für euch infrage kommen und wie ihr vielleicht auch ohne Penetration erfüllten Sex haben könnt. Falls ihr nicht weiterkommt, kann eine Sexualtherapie helfen.

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