Peitsche, Paddle und Co.

Peitsche als Sextoy: Warum leichte Schmerzen Lust erzeugen können

  • Veröffentlicht: 15.10.2023
  • 11:00 Uhr
Sextoys, die den Schmerz zur Lustgewinnung nutzen: Warum einige Menschen das so reizvoll finden.
Sextoys, die den Schmerz zur Lustgewinnung nutzen: Warum einige Menschen das so reizvoll finden.© Ruzanna - stock.adobe

Kleine Klapse, leichte Hiebe oder sogar feste Schläge - mit einer Peitsche lassen sich Schmerzen auf lustvolle Weise verursachen. Warum dieses Sexspielzeug auf manche Menschen so eine magische Wirkung besitzt, und wie es eingesetzt wird, erfährst du hier.

Durch die Schläge einer Peitsche pure Erregung empfinden? Für einige mag der Gedanke im ersten Moment befremdlich klingen. Der Grund für die stimulierende Wirkung des Sextoys ist im Gehirn zu finden: Hier liegen Schmerz- und Lustzentrum nahe beieinander, wodurch äußerliche Reize mitunter von beiden Hirnarealen verarbeitet werden können. Bedeutet: Die Anlage, durch Schmerz Lust zu empfinden, besitzen wir alle.

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Eine Peitsche im Schlafzimmer? Gar nicht so abwegig

Wie der Psychologe Dr. Erich Kasten erklärt, spielen weitere Faktoren eine Rolle: "Sexuelle Lust durch Schmerz ist etwas vollkommen Normales, wir alle können das spüren. Das kommt daher, dass der Körper bei Schmerzen Adrenalin ausschüttet, außerdem produziert das sogenannte absteigende Schmerzsystem Opioide, also körpereigene Betäubungsstoffe, die euphorisch machen." Eine Peitsche im Schlafzimmer ist also gar nicht so abwegig.

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Die Peitsche - Sexspielzeug im BDSM

Anhänger der SM- und BDSM-Szene (die Abkürzung steht für die englischen Begriffe "Bondage/Discipline, Dominance/Submission and Sadism/Masochism") wissen längst um die erregende Wirkung von Schlägen mit der Peitsche. Wie bei anderen sexuellen Spielarten aus dem Sadomaso-Bereich, geht es auch hier um Macht und Unterwerfung.

Die Sexpartner:innen bestimmen zunächst, wer in die Rolle des dominanten Parts (auch als "Top" bezeichnet) schlüpft und wer den devoten Part (auch "Bottom" genannt) einnimmt.

Während einer Session fügt der Top dem Bottom Schmerzen, etwa mit einer Peitsche, zu. Das beiderseitige Einvernehmen vorausgesetzt, züchtigt und diszipliniert er ihn. Übertritt der Top doch mal eine (Schmerz-)Grenze, kann der Bottom die Session auf der Stelle mit einem zuvor festgelegten Safeword unterbrechen bzw. beenden.

Peitschenhiebe im heimischen Schlafzimmer

Doch auch viele Paare, die SM-Praktiken normalerweise nicht in Betracht ziehen, wollen gerne etwas Neues ausprobieren und finden Gefallen daran, ihre sexuellen Grenzen auszutesten. Andere Paare wollen mit Peitsche oder Handschellen ihrem Liebesleben neue Impulse verleihen um der Flaute im Bett ein Ende zu bereiten. Wie aber lässt sich die Peitsche am besten ins Liebesspiel integrieren? Hier ein paar Basics.

Wie kommt die Peitsche ins Schlafzimmer?

Das Wichtigste, wenn du über die Verwendung einer Peitsche im Schlafzimmer nachdenkst, ist eine offene Kommunikation mit deinem Partner oder deiner Partnerin im Vorfeld: Wie soll das Ganze aussehen? Wem würden die Schmerzen zugefügt? Und so weiter. Im nächsten Schritt geht es an die Anschaffung.

Diese Peitschen-Modelle gibt es

Die Auswahl an Peitschen-Modellen ist schier unerschöpflich. Angefangen bei den Peitschengriffen, die es in den unterschiedlichsten Materialien und Ausführungen gibt: Von hartem Metall über weiches Silikon bis hin zu geschmeidigem Leder ist alles dabei. Wichtiger ist allerdings die Beschaffenheit der Peitschenschnur. Generell gilt: Je härter das Material und je punktueller die Auflagefläche, desto mehr Schmerzen verursacht die Peitsche. Längere Peitschen erfordern außerdem mehr Übung, da es schwieriger ist, ihre Bewegungen zu kontrollieren. Für Anfänger:innen eignet sich vor allem eine Peitsche mit weicher und kurzer Peitschenschnur.

Wohin mit den Peitschenhieben?

Rücken und Po eignen sich am besten, da sie weniger empfindlich für ernsthafte Verletzungen sind. Vorsicht ist im Wirbelsäulen- und Nackenbereich geboten: Zu feste Schläge auf hervortretende Wirbel können zu Verletzungen führen. Auch im Bereich der Nieren sollte nicht viel Gewalt ausgeübt werden, da ein Nierenriss entstehen kann. Die Intensität des Schmerzes und das Verletzungsrisiko hängen aber nicht zuletzt auch von der Art der Peitsche und den Wünschen des Ausgepeitschten ab.

Integration ins Liebesspiel

Um die Peitsche ins Liebesspiel miteinzubeziehen, bieten sich vor allem Rollenspiele an. Das klassische "Du warst ein böser Junge"-Szenario ist ein guter Anfang, um das Sextoy zum Einsatz kommen zu lassen. Wer aber gleich zur Sache kommen möchte, kann dies natürlich auch tun. Wichtig hierbei ist eine offene Kommunikation, besonders wenn sich eine:r von beiden unwohl fühlt. Die Peitsche gefällt nicht allen - und das ist vollkommen in Ordnung.

Softer als eine Peitsche: Paddel und Klatsche

Erscheint eine Peitsche etwas zu heftig für den Anfang, kann man die etwas softeren Paddel und Klatschen ausprobieren. Sie haben eine breite Auflagefläche und bestehen aus Materialien wie Holz, Gummi und Leder - wobei Letzteres dank seiner weichen Beschaffenheit am wenigsten Schmerzen verursacht. Diese Sexspielzeuge eignen sich nicht nur bestens für Einsteiger:innen, auch Fortgeschrittene nutzen sie in der Aufwärmphase, um für eine gute Durchblutung der Haut ihres Bottoms zu sorgen, weil so das Risiko von Hautverletzungen verringert werden kann.

Für Fortgeschrittene: Singletail-Peitschen

Etwas mehr Übung erfordern dagegen Leder- und Gummi-Riemenpeitschen, weil ihre Schlagkraft beträchtlich ist. Die Kür stellen die Singletails dar - einschwänzige Peitschen. Nur wer geübt im Umgang mit Peitschen ist, sollte dieses Schlaginstrument benutzen, da die Schmerzintensität sehr schwer kontrollierbar ist.

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