Verhütung oder Kinderwunsch

Basaltemperatur messen: Das musst du beachten

  • Aktualisiert: 31.03.2023
  • 11:10 Uhr
  • Bruno, Carolin
Female hand with thermometer over calendar basal temperature.
Female hand with thermometer over calendar basal temperature.© 9dreamstudio - stock.adobe.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Messung der Basaltemperatur zählt zu den natürlichen Verhütungsmethoden. 

  • Aufgrund des monatlichen Zyklus schwankt die Basaltemperatur im weiblichen Körper um 0,2 bis 0,5 Grad. 

  • Wichtig ist, die Temperatur jeden Tag um die gleiche Uhrzeit zu messen - im besten Fall direkt nach dem Aufwachen.

Wer regelmäßig die eigene Basaltemperatur misst, lernt sich selbst und seinen Körper immer besser kennen. Ob zur Verhütung oder um den Kinderwunsch zu erfüllen - mit der Temperaturmethode kannst du dein individuelles Ziel verfolgen und deinen Zyklus besser verstehen.

Was ist die Basaltemperatur?

Die Basaltemperatur ist die Temperatur deines Körpers im Ruhezustand. Während du schläfst, reduziert dein Körper seine Kerntemperatur. Nach dem Aufstehen steigt die Temperatur wieder an. Die Basaltemperatur wird daher auch als Aufwachtemperatur bezeichnet. Früher wurde auch der Begriff Ovarialtemperatur verwendet.

Bei weiblichen Körpern schwankt die Basaltemperatur aufgrund des monatlichen Zyklus um 0,2 bis 0,5 Grad Celsius. Ein leichter Anstieg der Basaltemperatur deutet darauf hin, dass der Eisprung und damit auch die fruchtbaren Tage vorüber sind. Daher werden das Messen und Verfolgen der Basaltemperatur von vielen Frauen als hormonfreie Verhütungsmethode eingesetzt. Diese Methode wird auch Temperaturmethode genannt. Frauen mit Kinderwunsch hingegen setzen auf die Basaltemperatur, um ihre fruchtbaren Tage zu bestimmen.

Durch regelmäßiges Messen und Aufzeichnen der Messdaten entsteht eine Temperaturkurve. Mit dieser Visualisierung der monatlichen Schwankungen lassen sich die beiden Zyklusphasen deutlich erkennen. In der ersten Phase des Periodenzyklus sind Frauen besonders fruchtbar. Die Basaltemperatur ist in dieser Phase niedriger, weshalb sie auch Tieflage genannt wird. Kurz vor dem Eisprung erreicht die Temperatur dann den tiefsten Punkt. Nach dem Eisprung steigt sie innerhalb weniger Tage um bis zu 0,5 Grad Celsius an. Diese etwas wärmere Phase nennt sich auch Hochlage. Während der Hochlage bist du nicht fruchtbar.

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Wie wird die Basaltemperatur gemessen?

Die Basaltemperatur wird täglich mit einem (Digital-)Thermometer gemessen. Ein einfaches Fieberthermometer eignet sich für diese Aufgabe leider nicht, da es nicht genau genug misst. Um die minimalen Temperaturveränderungen während des Zyklus messen zu können, muss das Thermometer in der Lage sein, mindestens zwei Nachkommastellen anzugeben. Außerdem solltest du beim Kauf auf eine CE Zertifizierung achten. Inzwischen werden in Apotheken und Drogeriemärkten auch spezielle Basalthermometer angeboten. Diese Modelle besitzen alle wichtigen Voraussetzungen, um die Basaltemperatur sicher zu bestimmen und können oft mit einer App bedient werden.

Wann wird die Basaltemperatur gemessen?

Die Kerntemperatur unseres Körpers sinkt ab, während wir schlafen, und steigt an, sobald unser Körper wieder in Schwung kommt. Um ein unverfälschtes Ergebnis zu erhalten, solltest du die Basaltemperatur direkt nach dem Aufwachen messen. Optimalerweise bewegst du dich dafür nicht einmal aus dem Bett.

Du solltest außerdem darauf achten, dass du die Temperatur jeden Tag zur gleichen Uhrzeit misst. Stehst du also unter der Woche um sieben Uhr auf, solltest du auch am Wochenende um diese Zeit messen. Nur so bekommst du einen realistischen Überblick über die Temperaturschwankungen deines Körpers.

Wo wird die Basaltemperatur gemessen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Basaltemperatur erfolgreich zu messen:

  • Orale Messung: Bei der oralen Temperaturmessung legst du die Messspitze des Thermometers unter deine Zunge, direkt neben dem Zungenbändchen. Deinen Mund lässt du während der Messung geschlossen, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Damit die Ergebnisse der oralen Messung richtig und aussagekräftig sind, braucht es meist ein bisschen Übung.
  • Vaginale Messung: Für die vaginale Messung wird die Spitze des Thermometers ca. 2 cm in die Scheide eingeführt.
  • Rektale Messung: Bei der rektalen Messung führst du die Spitze deines Thermometers ca. 2 cm in deinen Anus ein.
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Wie lange wird die Basaltemperatur gemessen?

Wenn du deine Basaltemperatur misst, möchtest du einen Überblick über die zyklischen Veränderungen deines Körpers bekommen. Damit dieser Überblick aussagekräftig ist, musst du deine Aufwachtemperatur regelmäßig jeden Tag messen. Nach einigen Monaten - und durchlaufenen Zyklen - wird die Basaltemperaturkurve aussagekräftiger und lässt Prognosen der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage zu.

Die Dauer der einzelnen Messungen ist von mehreren Dingen abhängig. Digitale Thermometer arbeiten meist schneller als klassische mechanische Modelle. Bei der digitalen Variante ertönt gewöhnlich nach drei Minuten ein Piepton und das Ergebnis steht fest. Bei mechanischen Thermometern hängt die Dauer davon ab, wo die Temperatur gemessen wird. Bei einer oralen oder vaginalen Messung erhältst du nach ungefähr fünf Minuten ein Ergebnis. Die vaginale Messung ist dabei meist genauer und weniger störanfällig als die orale Messung. Am sichersten und schnellsten ist die rektale Methode. Hier hast du bereits nach drei Minuten das Messergebnis.

Basaltemperatur messen mit Tabelle

Um bei so vielen Zahlen und Daten den Überblick zu behalten, erstellst du dir am besten eine Zyklustabelle. Im Internet findest du hierfür zahlreiche Mustervorlagen. Mit diesem Hilfsmittel kannst du deine Basaltemperatur als natürliche Verhütungsmethode verwenden. Sobald du die Daten deines ersten Zyklus gemessen und eingetragen hast, wirst du eine Kurve erkennen. In der ersten Zyklushälfte ist die Basaltemperatur ein wenig niedriger als in der zweiten Hälfte. Die Temperatur sinkt direkt vor dem Eisprung, um ungefähr 0,2 Grad Celsius ab und steigt in den Tagen danach um bis zu 0,5 Grad Celsius an. Ab dem dritten Tag des Temperaturanstiegs bist du vor einer Schwangerschaft sicher. Denn deine unfruchtbaren Tage haben begonnen. In deiner Zyklustabelle kannst du neben den Daten zur Basaltemperatur auch Informationen und Anmerkungen zu deinem Zervixschleim und deinem Muttermund notieren. Diese zusätzlichen Fakten können ebenfalls bei der natürlichen Familienplanung helfen.

Basaltemperatur messen mit App

Wer Excel längst zum Todfeind erklärt hat, kann die Daten der Messungen auch einfach in speziellen Apps hinterlegen und visualisieren. Viele Apps speichern nicht nur die Daten, sondern erklären dir auch direkt ihre Bedeutung. So wirst du anhand der Temperatureingabe von deiner App automatisch über deine fruchtbaren wie unfruchtbaren Tage informiert.

Neben vielen kostenlosen Apps gibt es inzwischen auch spezielle Basalthermometer und vaginale Temperatursensoren, die via Bluetooth direkt mit der zugehörigen App kommunizieren. So musst du lediglich die Temperatur messen, alles andere erledigt die App von selbst. Diese App hilft dir nicht nur, deine Temperatur als Verhütungsmethode zu nutzen, sondern kann auch Tipps geben, um schwanger zu werden. So kannst du dich beispielsweise per Pop-Up benachrichtigen lassen, wenn deine fruchtbarsten Stunden gekommen sind oder dein Eisprung kurz bevorsteht.

Wie hoch muss die Basaltemperatur sein, um schwanger zu werden?

Die Temperaturmethode kann nicht nur zur Verhütung verwendet werden. Auch für Schwangere oder die, die es werden wollen, kann die Basaltemperatur aufschlussreich sein. Wenn du schwanger wirst, sinkt deine Basaltemperatur nicht wie gewohnt wieder ab. Dein Körper bleibt stattdessen dauerhaft in der Hochlage. Sinkt deine Temperatur auch nach 18 Tagen noch nicht ab, ist das ein deutliches Anzeichen für eine Schwangerschaft.

Menschen mit Kinderwunsch setzen ebenfalls auf die Basaltemperatur, um ihrem Ziel näher zu kommen. Mit einer regelmäßigen Messung der Aufwachtemperatur können die fruchtbaren Tage relativ sicher vorhergesagt werden. Wenn du die Pille absetzen möchtest, solltest du übrigens einiges beachten.

Pearl-Index: Wie sicher ist die Verhütung mit der Temperaturmethode?

Mit dem Pearl-Index wird angeben, wie sicher verschiedene Verhütungsmethoden sind. Der Pearl-Index steht für die Anzahl an Frauen, die pro Jahr trotz der jeweiligen Verhütungsmethode schwanger werden. Die Temperaturmethode besitzt einen Pearl-Index von 0,8 – 3. Damit ist die hormonfreie Verhütung mit der Temperaturmethode in etwa sicher wie Kupferspirale, Verhütungsring und Minipille. Das Kondom beispielsweise ist mit einem Pearl-Index von 2 – 12 im Vergleich die wesentlich riskantere Verhütungsmethode. Aber bitte vergiss nicht: Kondome schützen nicht nur vor Schwangerschaft, sondern auch vor Krankheit. Wenn du auf natürliche Verhütung setzen möchtest, solltest du deine Gesundheit dabei nicht vergessen und bestenfalls zusätzlich mit Kondom verhüten.

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