Zero Tolerance Politik im Schlafzimmer: Für mehr Echtheit und gleichwertigen Sex

Zero-Tolerance: Weniger Performance mehr Authentizität beim Sex

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Wie die New Yorker Zero-Tolerance-Politik ein Beispiel für ein gleichwertiges Sexleben sein kann und warum manipulierter Sex weder Mann und Frau, sondern nur den HNO-Ärtz:innen etwas bringt, verrät uns Paula Lambert in ihrer Kolumne. 

Liebe ist Krieg, und ich verstehe, dass der Eindruck entstehen kann, in der Sexualität helfen nur noch Bodentruppen. Aber lasst uns doch heute einmal über den Unterschied zwischen authentischem und manipuliertem Sex sprechen.

Broken Windows-Theorie & Zero-Tolerance-Politik

Dazu möchte ich eine Theorie heranziehen, die nicht mehr populär ist, in den 1980ern aber vieles geregelt hat, was sonst vielleicht aus dem Ruder gelaufen wäre. Es geht um zerbrochene Fenster. Nach der Broken Windows-Theorie der US-amerikanischen Sozialwissenschaftler James Q. Wilson und George L. Kelling ist es wichtig, winzige zerstörerische Faktoren im System sofort aufzulösen, sonst droht in der Konsequenz großflächige Verwahrlosung. Wird zum Beispiel in einem leerstehenden Haus eine Scheibe eingeschlagen, muss diese sofort ersetzt werden. Andernfalls schlägt bald noch einer eine Scheibe ein, die Sprayer kommen und sprühen alles voll, und schon kurz darauf ist das ganze Viertel in Schimpf und Schande heruntergekommen. Das ist zumindest die stark gestraffte Version.  Mit der Zero-Tolerance-Politik hatte zumindest die New Yorker Polizei einen riesen Erfolg. Schon kleinere Delikte wurden radikal geahndet, und bald war im Wesentlichen alles Friede, Freude, Eierkuchen, zumindest in den Broschüren der Tourismus-Behörde.

Hirn statt Tiefgang

Dass ich auf vielen Gebieten eine glühende Anhängerin der Broken-Windows-Theorie bin, ist kein Geheimnis. Was die Sexualität betrifft, so strebe ich raschen Schrittes auf das Feld der Zero Tolerance, um dort mit durchgedrücktem Kreuz herauszuposaunen: „Frauen, ihr stellt euch selbst ein Bein! Und Männer, ihr liegt nur stumm da, und tut nichts dagegen!“ Denn immer noch kommt mir zu Ohren, dass zu viele Frauen den Geschlechtsakt vor allem dazu nutzen, um in allen Facetten zu kreischen, zu winseln und zu jaulen, und zwar in einer Lautstärke, die den Herren den Tinnitus in den Gehörgang treibt und den Nachbarn Gänsehaut auf die Unterarme – anstelle sich auf ihr Recht zu besinnen, gleichwertigen Sex zu erleben.  Ein Problem dabei ist, dass jenes Geschrei nicht aus den Tiefen weiblicher Wollust stammt, sondern aus dem Hirn der „Zu viele Pornos“-trainierten Frau, die nicht an Leidenschaft, sondern in „Wie macht man...“-Ratgebern denkt. Das ist nicht gut, außer vielleicht für die Zunft der HNO-Ärzte.

Echter Sex und innere Freiheit 

Warum die Frauen kreischen, ist mir klar. Sie brüllen und blöken, weil sie glauben verstanden zu haben, dass Männer auf Lustschreie stehen. Das ist auch wahr, aber sie müssen schon echt sein. Nichts Unechtes ist wahrhaftig und darum Zeitverschwendung. Echter Sex bedeutet, Geräusche zu machen, die scheinbar tierischen Ursprungs sind oder gar keine, zu grunzen, zu sabbern oder auch nicht, zu schwitzen, sich hinzugeben, blöde Gesichter zu schneiden. Authentisch zu sein hat nichts mit Performance zu tun, sondern ist ein Sprung ins Ungewisse, bei dem sich das Gefühl der großen inneren Freiheit breitmacht, sobald man fliegt. Stattdessen darüber nachzudenken, was von einem erwartet wird, bedeutet, die eigenen Fenster einzuschlagen und die Sprayer willkommen zu heißen. Und das sind selten die, die etwas können.

Alles Liebe

Paula

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