Paula Lambert über das Paarungsverhalten zum WM-Sommer

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"Kommst du?" - die Kolumne von Paula Lambert lest ihr wöchentlich neu, hier auf sixx.de. Paula Lambert, bekannt aus der sixx-Sendung "Paula kommt" oder "Paula kommt ... am Telefon", beschäftigt sich in ihrer Kolumne jede Woche mit einem aktuellen oder brisanten Thema rund um Frauen, Männer, Sex, Liebe,Lust und Beziehung. In dieser Kolumne teilt Paula ihre Gedanken zum Thema Paarungsverhalten im WM-Sommer.

Wie jedes Mal freue ich mich sehr auf die Fußball-Weltmeisterschaft. Die Stimmung ist immer gut, selbst wenn das deutsche Team verliert, und die Großstädte sind voll mit Menschen, die im Wesentlichen darauf bedacht sind, Spaß zu haben. Dazu muss ich sagen, dass ich kürzlich für eine längere Zeit in München gearbeitet habe und mir dort eine Menge wunderbarer Menschen begegnet sind – die alle Single waren. Sie sagten alle mehr oder weniger das gleiche, nämlich, dass es schier unmöglich sei,  jemanden kennenzulernen, dessen Substanz länger hält als eine kurze Affäre lang.

Vielleicht fehlen einfach die Gelegenheiten, sich einmal zu beschnuppern

Ich kann das gar nicht glauben. Die Menschen vereinsamen immer mehr, das zeigen Studien, und ich will mir nicht vorstellen, dass sich die Gesellschaft bereits so verändert hat, dass ein Zusammenkommen kaum noch möglich ist. Mir ist klar, dass sich die Gewohnheiten verändert haben und bei Leuten, die sich hauptsächlich auf Datingplattformen herumtreiben, ein gewisses „Das gibt’s sicher irgendwo noch in Besser“-Shoppingverhalten etabliert hat. Trotzdem wollen ja die meisten nichts anderes als eine tiefe Bindung. Vielleicht fehlen einfach die Gelegenheiten, sich einmal zu beschnuppern.

Ich rate niemandem, sich über die Fanmeile zu schieben und sich von Besoffenen volllallen zu lassen

Und zack, da kommt die WM ins Spiel! Wie ich schon sagte, die Städte sind voller Menschen in Feierlaune und das vier Wochen lang. Ich rate niemandem, sich über die Fanmeile zu schieben und sich von Besoffenen volllallen zu lassen. Stattdessen ist es aber schön, sich eine Stammkneipe-/Bar/Restaurant zu suchen und sich dort unter jene zu mischen, die einem sympathisch vorkommen. Die Aufregung der WM sorgt für massenweise Cortisol- und Adrenalinausschüttung, was dazu führt, dass sie meisten Menschen ungewöhnlich Flirt-bereit sind. Und wer direkt am Anfang der WM seinen Haken in das Fleisch eines anderen jagt (bitte nur sinnbildlich gesprochen), der erlebt nach vier Wochen möglicherweise nicht nur Tor-, sondern auch Liebesrausch.

Grundsätzlich ist es natürlich egal, in wessen Armen man schmust

Das schönste ist, dass man während der WM international tätig werden kann. Dank des Sommermärchens 2006 hat Deutschland einen astreinen Fan-Traveller-Status und lockt Menschen von überallher an. Manchen Studien zufolge gelten Griechen und Ungarn etwa als die Crème de la Crème der Liebhaberschaft, Engländer wiederum haben keinen guten Ruf, was möglicherweise auch am weit verbreiteten Bierkonsum liegt. Grundsätzlich ist es natürlich egal, in wessen Armen man schmust. Hauptsache, man hat eine freundliche, interessante Person erwischt.

Auch private Fußballguckerei eignet sich vorzüglich, um einander näher zu kommen. Kluge Freunde laden sowieso sämtliche Singles im Bekanntenkreis ein und wenn sie es nicht tun, so darf man als zukünftiger Gast durchaus mal einen Hinweis in die Richtung geben, meine ich.

Das Verhalten eines Menschen angesichts eines Fußballturniers gewährt tiefe Einblicke in seine Persönlichkeitsstruktur

Das Verhalten eines Menschen angesichts eines Fußballturniers gewährt tiefe Einblicke in seine Persönlichkeitsstruktur, wodurch man sich etliche sinnlose Dates erspart. An einem hysterischen „Deutschland, Deutschland“-Brüller würde ich aus vielen Gründen entspannt vorbeiblicken, einem scharfen Analytiker (ohne klugscheißerische Tendenzen) hingegen etwas Aufmerksamkeit widmen. Betrinkt sich jemand während der ersten Spielhälfte besinnungslos, ist er wenig für das Dating geeignet, jemand, der sich um Nachschub kümmert aber schon.

Also, schön die Augen aufhalten und nicht ins Abseits laufen!

 

Alles Liebe, Paula

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