Paula Lambert über den Größenunterschied bei Paaren
Liebe kennt keine Größe
"Kommst du?" - die Kolumne von Paula Lambert lest ihr wöchentlich neu, hier auf sixx.de. Paula Lambert, bekannt aus der sixx-Sendung "Paula kommt" oder "Paula kommt ... am Telefon", beschäftigt sich in ihrer Kolumne jede Woche mit einem aktuellen oder brisanten Thema rund um Frauen, Männer, Sex, Liebe,Lust und Beziehung. In dieser Kolumne beschäftigt sich Paula mit dem Größenunterschied bei Paaren.
Kürzlich hatte ich einen Gast in meinem Podcast, der 2,14 Meter lang war. Seine Größe war mir gar nicht aufgefallen, ich hätte ihn vielleicht auf zwei Meter geschätzt oder maximal zwei Meter fünf. Das liegt vielleicht daran, dass mein Nachbar 2,12 Meter hoch ist, mein anderer 2,02 und ich mich sehr an den Anblick großer Männer gewöhnt habe, neben denen mein 1,93 großer Mann wirkt wie ein Zwerg. Wirklich ulkig wird es immer, wenn so große Männer recht kleine Partnerinnen haben, die mit so freundlichen Namen wie „Standgebläse“ oder Sprüchen wie „Da kann man oben das Bier drauf abstellen“ bedacht werden. Noch ulkiger wird es, wenn andersherum sehr große Frauen ganz kleine Männer haben. Da sagt meistens keiner mehr was, außer vielleicht hinter vorgehaltener Hand „Das wäre mir peinlich, wenn ich mich immer runterbeugen müsste“ und ähnliches. Bei manchen Themen ist Toleranz sehr einseitig gelagert. Ich kenne Frauen, die aus Scham über die eigene Größe auf der Straße statt auf dem Bordstein gehen, damit niemand zu ihnen aufschauen muss.
Problematisch kann es beim Sex werden
Ich finde ungewöhnliches ja immer schön und darum freue ich mich über Konstellationen, die sich abseits der Norm bewegen. Ein Problem zwischen sehr lang und sehr kurz aber bleibt, und das ist der Sex. Ich hatte mal einen sehr kleinen Freund, so 1,58 kurz, und obwohl der Unterschied nur 14 Zentimeter betrug, war zum Beispiel die Missionarsstellung schon etwas, wo ich oben auf seine Haarwurzeln blicken konnte. Andersherum kann man mit einem sehr großen Partner nur schwerlich spontan knutschen, wenn es keine Möglichkeit gibt, sich hinzuhocken, anzulehnen oder sonstig rückenfreundlich krumm zu machen.
Befreit euch von alten Vorurteilen
Rein statistisch tun sich meist Menschen zusammen, die eine zueinander passende Größe in Sachen Praktikabilität haben. Ich glaube nicht, dass das zwangsläufig etwas Biologisches ist, sondern vor allem gesellschaftlichen Ursprungs ist. Genauso, wie Großgewachsene nicht mehr „Wie ist die Luft da oben“ hören wollen, mögen Paare nicht ständig befragt werden, wie sie es denn miteinander treiben bei dem Unterschied. Ich habe auch schon Dackel gesehen, die Doggen decken.
Ein wahrer Fortschritt wird immer dort möglich, wo man sich von alten Vorurteilen befreit.
Alles Liebe,
Paula