Max Weidner bringt sein "Herzilein" in die Disco
Das Wichtigste in Kürze
Die Wildecker Herzbuben brachten Anfang der 90er ganz Deutschland, Österreich und die Schweiz mit ihrem Song "Herzilein" zum Schunkeln. Es war die Geburtsstunde eines Volksmusik-Klassikers, den Max Weidner nun in einer schmissigen Version zurück ins Leben holt.
Max Weidner stammt aus der Oberpfalz, und würde man ihn abends an einer Theke treffen, könnte man meinen, er wäre der perfekte Gesprächspartner für ein Fachgespräch über gute Rockmusik oder deutschen Indie-Pop. Aber das Herz des sympathischen 28jährigen schlägt für eine andere Musikrichtung: Der "Weidner Max" ist großer Freund der Volksmusik und des Schlagers. Seine Mission lautet: Beide Stile für ein junges Publikum sexy zu machen.
Das gelingt ihm mit seiner aktuellen Single ausgesprochen gut – und das, obwohl er einen Song ins Jetzt geholt hat, der eigentlich der Prototyp des behäbigen Festzelt-Schunklers ist: "Herzilein". Das Original wurde 1989 von den Wildecker Herzbuben aufgenommen, die ein paar Jahre lang zum Phänomen der deutschen Musiklandschaft wurden. Eben, weil Wolfgang Schwalm und Wilfried Gliem weit über die Schlager-Charts hinauswirkten und ihren volkstümlichen Hit bis in die Top 10 der Pop-Charts brachten. Diese Zeilen konnte damals wirklich jeder mitsingen, der auch nur einmal eine Disco von innen gesehen hatte: "Herzilein, du mußt nicht traurig sein. / Ich weiß, / Du bist nicht gern allein. / Und schuld war doch nur der Wein."
Max Weidner hat dem Song nun einen extrem tanzbaren Unterbau verpasst und das Tempo deutlich erhöht. Schunkeln dürfte bei seiner Version schwierig bis lustig werden, dafür könnte man sich sein "Herzilein" plötzlich auch auf, sagen wir, eine Bühne beim EDM-Festival Parookaville vorstellen. Weidner, der auch schon den Song für die Kultsendung "Die Alm" produzierte, erklärt seine Liebe zum Schlager übrigens so: „Das mit der Musik ging bereits mit zwei Jahren bei mir los. Da stand ich schon zusammen mit meinem Opa Roland auf der Bühne und wir tingelten durch die Festzelte des Freistaats. Ich hatte immer eine Mini-Quetsch’n - Akkordeon - dabei, allerdings hab ich das Teil nie beherrscht, es war nur Deko. Wenn man einmal diese Bühnen- und Schlagerluft schnuppert, dann kommt man davon echt nicht mehr los, und dieses Gfui verfolgt mich bis heute. Meine Family sagt immer: 'Max, Du kamst schon mit ’ner Fahne, auf der ´Ich find Schlager toll´ draufstand, auf die Welt!' Das würden wir so unterschreiben.