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Von wegen Knutschkugel: Welches Auto Frauen wirklich wollen!

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© Diego Cervo – 144736708 / Shutterstock.com

Nun ist es endlich wissenschaftlich belegt: Beim Autokauf kommt es Frauen nicht bloß auf Farbe und Form an! Auch das weibliche Geschlecht sorgt sich um die funktionellen Eigenschaften des Fahrzeugs, achtet auf Sicherheit und Sparsamkeit. Ein Grund mehr, mit einigen Klischees endgültig aufzuräumen.

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Man(n) hat nun Gewissheit: Welcher Mann noch immer denkt, dass Frauen und Autos nicht zusammenpassen, der sei nunmehr eines Besseren belehrt. Sorgen sind demnach unbegründet, wenn er seine bessere Hälfte allein in das nächste Autohaus schickt, um nach einem neuen Fahrzeug Ausschau zu halten.

Denn laut der „Studie zu geschlechtsspezifischen Unterschieden beim Autokauf“, die bereits 2012 an der Hochschule Niederrhein unter Leitung von Prof. Dr. Doris Kortus-Schultes erstellt wurde, würden die Unterschiede, die Mann und Frau an ein neues Automobil stellen, nur marginal ausfallen. Die Studienergebnisse beruhen auf empirischen Untersuchungen aus den Jahren 2005 und 2010.

Frauen und Männer seien gleichermaßen praktisch veranlagt, die „Knutschkugel“ als typisches Frauenauto habe unlängst ausgedient. Kleinere geschlechtsspezifische Unterschiede beim Autokauf konnte die Untersuchung dennoch ausmachen. „Frauen achten besonders auf einen leichten Ein- und Ausstieg ins Fahrzeug, für sich und für die mitreisenden Kinder. Darüber hinaus steht eine erhöhte Sitzposition ebenfalls auf der Wunschliste.“, so der Geschäftsführer vom Automobilspezialisten wirkaufendeinauto.de.

Auch der Spritverbrauch sei für Frauen ein zentrales Kaufkriterium, denn häufig müssten die weiblichen Familienoberhäupter die Tankrechnung über das Haushaltsbudget abdecken, so die Aussage von Kortus-Schultes. Beim Prozess des Autokaufs gebe es ebenso Abweichungen. Während sich Frauen vor allem auf die Meinung von Familienangehörigen und Freunden berufen, machen sich Männer lieber durch Probefahrten ein eigenes Bild vom Auto, da sie ihre eigene Expertise noch immer als maßgebliches Kaufkriterium ausrufen.

Die Geschichte belegt: Automobile Pionierleistungen gehen auf Frauen zurück

Doch nicht nur beim Autokauf selbst hat sich das Bild von Frauen und Autos mittlerweile revolutioniert. Ohnehin muss die landläufige Meinung, dass die „Frau am Steuer“ eine Gefahr für den gesamten Straßenverkehr sei, in die Rubrik der Mythen und Legenden verschoben werden. Dies ergibt sich bereits aus der Automobilgeschichte, in der die Damenwelt eine weitaus wichtigere Rolle spielte, als es manch ein Herr glauben mag.

  • Anne de Mortemart, eine Französin, war 1898 nicht nur die erste Frau, die in Paris eine erfolgreiche Führerscheinprüfung absolvierte, sondern der erste Mensch überhaupt, der mit einer offiziellen Lizenz ausgestattet wurde, ein automobiles Fahrzeug führen zu dürfen.
  • Zeitgleich wird die Herzogin auch als erste Automobilklubgründerin für Frauen geführt. Bereits in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts organisierte sie die erste Automobilinstitution ausschließlich für Frauen.

Was allerdings nicht unerwähnt bleiben soll: Anne de Mortemart gilt auch als erste Verkehrssünderin der Welt. Denn nur zwei Monate nach ihrem Führerscheinerwerb fuhr sie 15 Stundenkilometer zu schnell in einer Ortschaft und wurde prompt von der Polizei angehalten.

Doch die Französin war nicht die einzige Frau, die den Geschlechterkampf über die Automobilität einläutete. In Deutschland war es nämlich auch eine heutzutage nicht unbekannte Frau namens Bertha Benz, die als erste überhaupt hinter dem Steuer eines automobilen Fahrzeugs saß, das ein gewisser Herr namens Carl Benz in seiner heimischen Werkstatt zusammengeschraubt hatte.

Selbst der heutzutage so elementar wichtige Rückspiegel geht auf eine Frau zurück, nämlich auf die erste weibliche Rennfahrerin überhaupt. Anfang des 20. Jahrhunderts nutzte Dorothy Levitt ihren Schminkspiegel, den sie stets in ihrer Handtasche dabeihatte, um auch während des Fahrens den Blick für den Hintermann zu haben. Automobilhersteller übernahmen diese Idee und kreierten daraufhin den allseits bekannten Rückspiegel.

Frauen sind die besseren, weil sichereren Autofahrer

Dass Frauen ihrem männlichen Pendant auch heute beim Autofahren einiges voraushaben, das belegen die Zahlen. Laut einer Studie des ACE (Auto Club Europa) gingen 2008 zwei Drittel aller Unfälle im Straßenverkehr auf Männer zurück. Obendrein fielen weibliche Autofahrer auch deutlich weniger häufig durch aggressives Fahrverhalten oder Alkohol am Steuer auf.

Rainer Herhaus – 266154995 / Shutterstock.com
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Selbst in der Männerdomäne des Motorsports können sich Frauen allmählich etablieren. Während viele Männer vordergründig nach den „Grid Girls“ Ausschau halten, die den Rennfahrern leichtbekleidet als optischer Anreiz und Schirmhalter bei zu starker Sonneneinstrahlung dienen, haben Frauen im Rennsport eine lange Tradition vorzuweisen – und zwar als Pilotin.

  • Giovanna Amati: Die italienische Rennfahrerin war 1992 die letzte Frau in der Formel 1, bestritt insgesamt dreimal ein Qualifikationsrennen, scheiterte aber auch dreimal.
  • Maria Teresa de Filippis: Bereits 1958 nahm die Italienerin als erste Frau überhaut bei einem Weltmeisterschaftsrennen der Formel 1 teil. Sie startete beim Großen Preis von Belgien mit einem Maserati.
  • Jutta Kleinschmidt: Als bis dato einzige Frau konnte die Kölnerin 2001 die Gesamtwertung bei der Rallye Dakar für sich entscheiden.
  • Ellen Lohr: Die Rennfahrerin aus Mönchengladbach entschied das Hockenheimrennen der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft 1992 als erste Frau für sich.
  • Michele Mouton: Die Französin ist bis heute eine der bekanntesten Rennfahrerinnen weltweit. Der „Vulkan“ wurde vor allem durch seine Rennen in der Rallye-Meisterschaft in den achtziger Jahren berühmt, gewann 1981 sogar als erste Frau einen WM-Lauf, konnte 1982 die Vizeweltmeisterschaft holen und ist heute in der „Frauen-und-Motorsport-Kommission“ tätig.

Mittlerweile können Frauen sogar ein ganz speziell auf sie zugeschnittenes Motorenmagazin vorweisen, das aus der Schweiz stammt. „Ladies Drive“ nennt sich das schweizerische Blatt, das neben automobilen Themen auch Lifestyle und Karrierefragen aufgreift.

„Wir spielen gerne mit Rollenklischees“, so die Aussage der Herausgeberin Sandra-Stella Triebl, die für ihr Projekt bereits mit dem Innovationspreis von der EU ausgezeichnet wurde und zugibt: „Auch für Frauen ist ein Auto eine Art Statussymbol. Es ist Ausdruck eines Lifestyles, von Erfolg und Image.“ Eben ganz so wie beim Mann.

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  • 29.09.2022
  • 17:42 Uhr