Vorsicht vor falschen Dating-Accounts
Online-Fake-Profile: Bei diesen 9 Alarmsignalen solltest du hellhörig werden
- Aktualisiert: 28.03.2024
- 11:10 Uhr
- Alina Milewicz
Allein in Deutschland gibt es mehr als 2.500 Dating-Plattformen und Dating-Apps. Die Wahrscheinlichkeit, dass man an ein Fake-Profil gerät, ist groß. Aber woran kannst du erkennen, ob du gerade mit einem Phantom flirtest?
Was sind Fake-Profile überhaupt?
Wollen wir nicht alle die wahre Liebe finden? Okay, vielleicht nicht alle. Aber zumindest auf Folgendes können wir uns wohl alle einigen: Wer sich bei Dating-Plattformen oder Dating-Apps anmeldet, der ist auf der Suche nach Verbindungen - sei es für eine Nacht, zum Hin- und Herschreiben oder eben für immer. Voraussetzung dafür, dass das funktionieren kann, ist: Das Gegenüber muss ein Mensch mit ähnlichen Absichten sein. Nur leider passiert es immer wieder, dass das Match, mit dem man gerade so eifrig kommuniziert, entweder gar kein Mensch ist oder ganz andere Motive als die Suche nach Liebe hat. Dann hat man es wohl mit einem Fake-Profil zu tun.
Aber wer oder was steckt überhaupt hinter Fake-Profilen? Darauf gibt es mehrere Antworten: Es können Menschen sein, denen es einfach einen Kick verschafft, andere in die Irre zu treiben. Sie ziehen eine Art Befriedigung daraus, wenn eine ahnungslose Person auf sie hereinfällt und sich via Online-Dating in sie verliebt. Manchmal melden sie sich einfach nie wieder, wenn sie das Interesse an ihrem fiesen Spiel verlieren - und Ghosting ist noch die harmloseste Variante. Manchmal wollen sie aber mehr: zum Beispiel Geld. Sie geben vor, jemand zu sein, der sie nicht sind, versprechen eine gemeinsame Zukunft, verwickeln ihr Opfer emotional und bitten dann um eine Zahlung oder erpressen Geld. Dafür haben sie es meist auf die Kontodaten ihrer Opfer abgesehen oder sie schicken ominöse Links, mit denen man sich Schadsoftware herunterlädt, wenn man sie anklickt. Manchmal stecken aber auch die Plattformen selbst dahinter: Solche Fake-Profile haben den Auftrag, die Userin oder den User in Abo-Modelle zu locken. Klingt alles irgendwie durchschaubar, aber die Maschen, mit denen Fake-Profile ihre Opfer hinters Licht führen, sind richtig ausgeklügelt.
Du wurdest selbst auf einer Dating-Plattform gesperrt? Vorsicht, dahinter kann Weaponized Reporting stecken. Alles über Dating-Trends, fiese Maschen wie Mosting, Orbiting oder Benching erfährst du hier. Außerdem: Jetzt ist die Gelegenheit für Slow Dating - der Dating-Trend 2024!
Im Clip: Das hat es mit dem Dating-Trend Val-Core auf sich
1. (K)Ein Date mit einem VIP
Wahnsinn! Du wurdest von einem berühmten Fußballer, einer Schauspielerin oder einem Royal angeschrieben? Bevor du dir dein Leben mit einer Celebrity ausmalst, solltest du lieber doppelt checken, wer dahintersteckt. Promis tummeln sich in der Regel nicht auf Datingplattformen für "Normalos" herum.
2. Fragwürdige Fotos
Fake-Profile nutzen oft unrealistisch perfekte Bilder, um ihre Opfer anzulocken. Wenn das, was du siehst, zu schön ist, um wahr zu sein, dann ist es wahrscheinlich auch so. Achte bei den Bildern auch auf Details, die verraten könnten, dass sie nicht alle von einer Person stammen. Kommen dir die Bilder bekannt vor? Gut möglich, denn Fake-Profile klauen sich meistens einfach Fotos von anderen Menschen. Um das zu checken, kannst du einen Screenshot von den Bildern machen und per Rückwärtssuche bei Google prüfen, ob die Bilder eigentlich jemand anderen zeigen.
3. Wundersame Widersprüche
Er hat gesagt, dass er einen Hund hat. Auf seinen Bildern ist er aber mit Katze zu sehen. Sie ist angeblich Nichtraucherin, aber auf einem Foto hat sie eine Fluppe in der Hand. Solche Widersprüche können gute Hinweisgeber sein.
4. Dramatische Entwicklungen
Wenn du mit jemandem schreibst, der dir sehr schnell von großen Gefühlen erzählt oder super offen mit seiner traurigen Familiengeschichte ist, nur um dann nach deiner Hilfe zu bitten (meist monetärer Art), dann gilt es vorsichtig zu sein!
5. Kein Blickkontakt
Eine gute Möglichkeit, um zu checken, mit wem man es zu tun hat, ist: anrufen! Noch besser: Videocall vereinbaren. Möchte dein Gegenüber das partout nicht, dann bitte skeptisch sein!
6. Kein Social Media
Okay, nicht ALLE Menschen haben einen Account bei Instagram, Facebook, TikTok & Co. Aber es ist doch schon sehr ungewöhnlich. Wer auf jeden Fall keine Social-Media-Accounts hat? Fake-Profile! Will er oder sie dir also nicht seine Accountnamen verraten, dann sollte dir das zu denken geben.
7. Richtig lieblos
Es gibt richtig professionelle Fake-Profile, aber auch solche, die sich keine Mühe machen: Wenn in der Beschreibung dutzende Rechtschreibfehler sind (oder gar nichts steht), höchstens zwei oder drei Bilder hochgeladen wurden und auch im Chat nicht auf Sprache und Etikette geachtet wird, dann könnte es sich um einen Fake handeln.
8. Schnell weg hier!
Du hast ein komisches Gefühl, weil dein:e Chat-Partner:in dich zu schnell nach deiner privaten Nummer oder Mailadresse fragt, um dort weiterzuschreiben? Könnte sein, dass ein Fake-Account gerade versucht, deine privaten Daten abzugreifen. Auch wenn du gebeten wirst, auf eine andere Plattform zu wechseln, kann das ein Hinweis auf eine Betrugsmasche sein.
9. Speedy Dating Gonzales
Wenn es keine Minute dauert, bis du eine Antwort bekommst, egal, zur welcher Tages- oder Nachtzeit, dann könnte es sein, dass du mit einem Chatbot und nicht mit einer echten Person schreibst. Außerdem fragwürdig: Schreibt jemand aus einem sehr weit entfernten Land, könnte es sein, dass Cyberkriminelle dahinterstecken.
Fazit: So schützt du dich vor Fake-Profilen
Fake-Profile gibt es da draußen wahrscheinlich so viele wie einsame Herzen. Das bedeutet aber nicht, dass du die Online-Suche nach Liebe einstellen musst. Du weißt jetzt, woran du Betrüger:innen erkennen kannst. Sei also wachsam, auch wenn du schon die rosarote Brille aufhast. Schau außerdem in den AGBs deiner Dating-Plattform oder App nach, ob da etwas von "Animateur:innen", "Moderator:innen", "Controller:innen" oder "CUser:innen" steht. Diese Dienste arbeiten mit Fake-Profilen. Wenn du niemals Geld oder sensible Daten herausgibst und deine:n Chat-Partner:in selbst verifizierst (indem du dich triffst oder einen Videocall vereinbarst), bist du auf der sicheren Seite!