Florian Künstler singt vom "Kleiner Finger Schwur"

  • Veröffentlicht: 28.02.2023
  • 11:12 Uhr
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Erbauungshymne von einem Musiker, der von unten kam, um oben mitzuspielen. Nach einem schwierigen Start inmitten der Pandemie berührt "Kleiner Finger Schwur" des Songwriters Florian Künstler die Herzen – was auch an seiner Biografie liegt.

Lieder, die einem direkt ins Ohr singen, dass sie dich aufbauen wollen, können schnell anbiedernd und falsch klingen. Nicht so bei Florian Künstler und seinem Hit "Kleiner Finger Schwur", der schon bei TikTok punktete und nun Streams im Millionenbereich sammelt. Ein dezent produzierter, mit viel Leben in der Stimme gesungener Popsong, in dem Künstler zum Beispiel singt: "Du bist für mich stark, wenn ich keine Kraft hab / Hältst mich zusamm'n, was sonst niemand schafft / Suche ich Schutz, wirst du riesengroß / Kann mich verkriechen in dei'm Schoß / All diese Jahre, wo warst du bloß? / Lass dich nie wieder los." Ob er da von Liebe, Freundschaft oder familiärem Vertrauen singt, ist eigentlich egal. Man spürt, dass hier jemand von Dingen singt, die er selbst erfahren hat: Vertrauen in schwierigen Zeiten. Der Schwur da zu sein, wenn es drauf ankommt.

Und genau das war für Florian Künstler in seiner Kindheit nicht unbedingt gegeben. Geboren wurde er in Berlin. Die Mutter war alleinerziehend und drogenabhängig, sie kämpfte mit ihrer Sucht und der Verantwortung. Künstler verbrachte seine Kindheit abwechselnd in verschiedenen Pflegefamilien und bei seiner Mutter, wenn diese gerade mal wieder eine ihrer besseren Phasen hatte. Irgendwann, Künstler war damals sieben, wurde dieser verheerende Kreislauf durchbrochen. Eine Familie aus dem Dorf Ratekau bei Lübeck wünschte sich ein Kind, das Jugendamt überstellte Künstler in die Obhut dieser Familie, nachdem es seiner Mutter nicht gelungen war, dauerhaft abstinent zu leben.

Die Musik wurde für den Sänger und Songwriter schon früh zum Ventil seiner Geschichten und Gefühle, zur aufbauenden kreativen Kraft in seinem Leben. Er glaubte selbst dann noch an die Kunst, als die Pandemie das Musikleben lahmlegte und er auf einmal nicht einmal mehr die von ihm gern gesuchte Nähe zum Publikum hatte. Andererseits kennt Florian Künstler noch die Zeiten, in denen er sich auch ohne Pandemie das Publikum hart erspielen musste. "Ich hatte keinen Strom, hab Straßenmusik gemacht und von so wenig Geld im Monat gelebt, dass man es sich gar nicht vorstellen kann", erinnert er sich. "Insofern bin ich auf alles vorbereitet, mich wirft nichts mehr um." Durch Hits wie "Kleiner Finger Schwur", "Magnet" und "Wovor hast du Angst" wurden die Karten für ihn neu gemischt. "Ich bin sehr dankbar für viele gemachte Erfahrungen: zum ersten Mal im Radio gespielt zu werden, die ersten Musikvideos. Ich habe eine Menge neue Lieder geschrieben und dabei wahnsinnig tolle und interessante Leute kennengelernt."

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