Sarah Connor und ihr neues Album "Freigeistin"
- Veröffentlicht: 24.03.2025
- 10:44 Uhr
Das Wichtigste in Kürze
Im Mai kommt ein neues Album von Sarah Connor, das den spannenden Titel "Freigeistin" trägt. Nach "Muttersprache" und "Herzkraftwerke" bringt sie damit ihr drittes deutschsprachiges Album raus, in dem sie dazu einlädt, sich von gesellschaftlichen Erwartungen zu lösen, den Mut zu finden den eigenen Wünschen zu folgen und sich selbst treu zu bleiben.
Der erste Vorbote des Albums, das am 23. Mai veröffentlicht wird, ist mit der Single "Heut´ ist alles gut" bereits erschienen. Wer täglich Zeitung liest, oder "newstime" schaut, wird natürlich denken, dass der Satz "Heut‘ ist alles gut" eine ziemlich starke These ist. Klingt meistens nämlich gar nicht so, wenn man Neues aus Amerika, der Ukraine oder dem Nahen Osten hört.
Tatsächlich ist der Song durchaus optimistisch, vor allem im Chorus, wenn sie singt: "Und ich denk' mir: Heut, ja, heut / Heut ist alles gut, heut ist erstmal alles gut / Oh, heut, ja, heut / Heut ist alles gut und ich hab' wiеder bisschen Mut." Aber dann geht es so weiter: "Alle woll'n ins Rеtreat, alle brauchen Therapie / 'So schlimm wie jetzt war es noch nie', hat meine Oma schon gesagt / Aber Baby, heut, ja, heut / Heut ist alles gut, heut ist erstmal alles gut."
Es ist dieser Spagat, der das stark gesungene Lied besonders macht. Sarah Connor erkennt durchaus an, dass wir in schwierigen Zeiten leben und alle von großen und kleinen Sorgen geplagt sind. In einem Statement zum Release sagt sie: "Manchmal bin ich überwältigt, überfordert von der Welt. Von den Informationen, die ungefiltert auf mich einprasseln, von den Anforderungen an mich als Mensch und Frau, von der Gleichzeitigkeit der Dinge." Aber sie haben eben ein Gegenmittel. "Dann besinne ich mich auf meinen kleinen Kreis, schaue auf das, was ich direkt beeinflussen kann und denke oft: Okay, die Welt ist irre, aber hier, jetzt und heute ist erstmal alles gut. Wir sind zusammen, wir haben uns, heut ist erstmal alles gut!"
In Zeiten, in denen alle aneinander vorbeizuschreien scheinen, in denen gewisse Parteien kübelweise Hass, Verachtung und Nörgeleien ins Netz und ins Parlament schütten – in ebensolchen Zeiten ist diese versöhnliche Message von Sarah Connor ja schon fast radikal. Im Statement zur Single und zum Album heißt es weiter: "Mein letztes Album 'Herz Kraft Werke' ist nun fast auf den Tag genau sechs Jahre alt. Eine lange Zeit, in der sich in Gesellschaft, Politik, auf dem Planeten, in meinem Leben, unserer Familienstruktur und in meiner Beziehung einiges verändert hat." Sie habe in dieser Zeit "Traditionen und lang gelernte Konzepte" in Frage gestellt. "Ist Ehe noch zeitgemäß? Wie geht glücklich in einer langen Beziehung? Warum hat mir keiner gesagt, wie sehr es weh tut, wenn die Kinder aus dem Haus gehen, und kann man wirklich monogam sein? Ich will wilde Nächte und meine Leichtigkeit zurück, ich will etwas fühlen in einer Welt, die immer stumpfer wird." Aber auch die großen Probleme der Gesellschaft trieben sie um: "Ich mache mir Sorgen um unseren Planeten, um meine Kinder, die auf ihm aufwachsen, die schwindende Empathie der Menschen, die Gier und Rücksichtslosigkeit der Konzerne, Autokraten und Tech-Milliardäre und darüber, wie sie irreversiblen Schaden in der Umwelt anrichten – und frage mich, was all das mit unserem Menschsein macht."
Nach "Heut’ ist alles gut" veröffentlicht Sarah Connor nun ihre neue Single "Ficka". Mit dem Song positioniert sich eine der erfolgreichsten Sängerinnen Deutschlands klar gegen Hass und Hetze in den Sozialen Medien. Sie setzt ein Zeichen gegen Cybermobbing und bekundet ihre Solidarität mit den Betroffenen, denn nicht nur sie, sondern unzählige andere Menschen sind täglich mit dieser Problematik konfrontiert. Auch im Musikvideo präsentiert sich die Sängerin stark, selbstbewusst und unabhängig. Sie erhebt sich über die ihr in den Medien entgegengebrachte Negativität und ermutigt ihre Fans, Hass im Netz nicht länger stillschweigend zu akzeptieren. Connors klare Haltung spiegelt sich auch in den kraftvollen Lyrics von "Ficka" wider. Obwohl sie als Mensch natürlich von dem Hass getroffen wird, zeigt sie, dass man sich die falschen Behauptungen nicht zu Herzen nehmen sollte:
"Ist mir scheißegal, was ihr schreibt, ihr Ficker / Denn irgendwer hat immer, immer, immer was zu meckern / An manchеn Tagen geht's mir nah und es ärgеrt mich / Denn nichts und wieder nichts davon ist wahr / Ich mach' mir die Welt, widde-wie sie mir gefällt / Scheiß' auf falsche Freunde und scheiß' auf euer Geld / Willkomm'n, willkomm'n in meiner wunderschön'n Welt."
Man darf schon jetzt – vor allem, nachdem man diese starken Singles namens "Heut‘ ist alles gut" und "Ficka" gehört hat – gespannt sein, welche Antworten Sarah Connor für sich und uns in ihrem neuen Album "Freigeistin" noch gefunden hat.