Freunde mit gewissen vorzügen

Freundschaft Plus: Wie funktioniert das?

  • Aktualisiert: 12.01.2023
  • 09:25 Uhr

Mehr als eine belanglose Affäre, weniger als eine romantische Beziehung: Bei einer Freundschaft Plus hat man regelmäßig Sex mit einem Freund oder einer Freundin. Ja, klingt unkompliziert und aufregend zugleich. Doch was passiert, wenn sich eine:r von beiden verliebt? Wir verraten euch, unter welchen Voraussetzungen eine "F+" funktionieren kann - und wann sie zum Scheitern verurteilt ist.

Was bedeutet "Freundschaft Plus"?

Freundschaft Plus, Freundschaft mit Extras, friends with benefits, Freunde mit gewissen Vorzügen – es gibt einige Formulierungen, die alle die eine Sache beschreiben: nämlich Sex unter Freund:innen. Die Freundschaft bleibt weiterhin bestehen, nur dass eben ab und zu das "Plus" in Form von Sex hinzukommt. Hört sich an, als würden sich so sämtliche Vorteile des Single-Daseins und des Beziehungslebens vereinen, oder? Laut einer Umfrage der Erotik-Community "Joyclub" können sich drei Viertel der Befragten eine Freundschaft Plus mit einem Mann oder einer Frau aus ihrem Bekanntenkreis vorstellen, mehr als die Hälfte hatte schon mal eine sexuelle Beziehung zu einem guten Freund oder einer guten Freundin.

Was sind die Gründe für eine Freundschaft Plus?

Du bist es leid, deine Zeit mit langweiligen Tinder-Dates zu vergeuden? Die Vorzüge einer Freundschaft Plus liegen auf der Hand: Man schläft mit einer Person, die man kennt und der man vertrauen kann. Beide wissen, auf was sie sich einlassen. Und da ihr kein Paar seid und auch keines werden möchtet, gibt es keine romantischen Gefühle und somit auch keine Beziehungsdramen. Die Freundschaft plus ist frei von Verbindlichkeiten und Verpflichtungen. Ein häufiger Grund, sich auf eine F+ einzulassen, ist außerdem eine frische Trennung. Aber Vorsicht: Hat sich zum Beispiel ein Mann aus deinem Freundeskreis, den du magst, gerade getrennt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er auf der Suche nach sexueller Bestätigung und Ablenkung ist. Wenn du dich auf eine erotische Beziehung mit ihm einlässt, sollte dir das klar sein. Erhoffst du dir insgeheim, dass sich mit der Zeit mehr daraus entwickeln könnte, ist Herzschmerz vorprogrammiert.

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So klappt’s: Fünf Regeln für die Freundschaft Plus

  •  Von Anfang an Klartext reden. Sprecht ganz offen darüber, wie ihr euch die F+ vorstellt. Zudem empfiehlt es sich, von Zeit zu Zeit die Erwartungen abzugleichen – und es anzusprechen, falls sich Gefühle entwickeln. Wenn ihr euch nicht sicher seid, stellt euch folgende Frage: "Wenn der Sex aus unserer Freundschaft verschwinden würde, wäre das ein Problem oder könnten wir wie früher weitermachen?" Euch sollte auch bewusst sein, dass die Freundschaft vielleicht irreparabel zu Bruch geht, sollte einer von beiden sich verlieben oder etwas anderes Unvorhergesehenes geschehen. Ist es euch das wert?
  • Kein ständiges Texten. Nachrichten wie "Wie hast du geschlafen?" oder "Wie war dein Tag?" sind tabu. Ebenso wie die lustigen Memes, die du jeden Tag findest und bei denen du an ihn/sie denken musst – und deshalb sofort schicken willst. Er/sie ist dein Sex-Buddy, nicht dein:e Partner:in! Ständiger Kontakt schafft eine viel zu enge Bindung, und diese irgendwann wieder zu lösen, kann schwierig sein. Schreib deiner besten Freundin oder dem besten Freund, wenn du ein Mitteilungsbedürfnis hast. Mit ihnen kannst du auch die kleinen und großen Probleme des Alltags besprechen. Oder anders ausgedrückt: Wird dein "friend with benefits" zum Ansprechpartner Nummer eins, bist du schon zu weit gegangen.
  • Keine Paar-Aktivitäten. Sonntags kuschelnd auf der Couch Tatort schauen, romantisch Essen gehen oder zu zweit in den Urlaub fahren? Zum Geburtstag der Schwester in trauter Zweisamkeit erscheinen? All das katapultiert euch raus aus der Friendzone und rauf aufs Beziehungslevel.
  • Kein Körperkontakt in der Öffentlichkeit. Händchenhalten, knutschen und kuscheln – herrlich. Aber für friends with benefits verboten, denn diese Verhaltensweisen signalisieren eurem Umfeld, dass ihr zusammengehört. Ob ihr auch in den eigenen vier Wänden auf derlei Zärtlichkeiten verzichten wollt und wirklich nur Sex habt, entscheidet ihr gemeinsam.
  • Keine Eifersucht. Das Schöne an einer Freundschaft Plus: Ihr seid niemandem Rechenschaft schuldig. Dates mit anderen sind also erlaubt, ebenso (geschützter!) Geschlechtsverkehr. Natürlich solltet ihr auch darüber vorher offen miteinander sprechen. Eifersucht ist hier fehl am Platz, schließlich ist Treue keine Voraussetzung für eine F+. Das kann man gut finden oder auch nicht. Ist Letzteres der Fall, ist eine Freundschaft Plus eher nichts für dich.

Freundschaft Plus oder Affäre – was ist der Unterschied?

Freundschaft Plus ist ein Mittelweg zwischen einer Beziehung und einer Affäre. Eine Affäre ist (noch) unverbindlicher und meist auch von kürzerer Dauer. Mit einer Affäre teilt man nicht unbedingt gemeinsame Interessen, und man muss sich auf der kommunikativen Ebene nicht einmal besonders gut verstehen, solange die Chemie im Bett stimmt. Den Menschen, mit dem du eine Freundschaft Plus eingehst, kennst du dagegen in der Regel schon länger, euch verbindet mehr als nur Sex – aber eben freundschaftliche und keine romantischen Gefühle.

Was tun, wenn plötzlich doch Gefühle in der Freundschaft Plus entstehen?

Man kennt sich gut, vertraut sich und hat eine Menge Spaß zusammen. Wenn dann auch noch der Sex gut ist – was fehlt denn dann noch für eine Beziehung?! Eigentlich nur die Gefühle. Und die können sehr schnell entstehen, wenn alles so harmonisch funktioniert und man sich so wohl mit der anderen Person fühlt. Ist es noch Freundschaft Plus oder doch schon Liebe?

Die Grenzen verschwimmen in dieser Art von Beziehung leicht. Sei deshalb immer ehrlich zu dir selbst. Wäre es schlimm für dich, wenn ihr den Sex aus der Gleichung nehmen würdet und wieder nur Freunde wärt? Würde es dich verletzen, wenn er/sie sich in jemand anderen verliebt? Hat er/sie noch weitere Dates – und stört dich das? Lautet die Antwort auf eine dieser Fragen "ja", solltest du ein Gespräch mit ihm/ihr suchen. Geht es ihm/ihr genauso wie dir, könnt ihr zum Beispiel ausmachen, dass ihr nicht mehr mit anderen schlaft, auf echte Dates geht – und so ausprobieren, ob ihr als Paar funktioniert. Falls er/sie jedoch partout keine Beziehung möchte, dann tu dir selbst einen Gefallen und zieh die Reißleine. Das tut einen Moment weh. Länger schmerzt es aber, wenn du aus Verliebtheit einen Kompromiss eingehst – und niemals das bekommst, was du eigentlich möchtest.

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