Muttersein ist einfach toll!

Barbara Schöneberger im Interview

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© Walt Disney

Barbara Schöneberger singt im neuen Disney-Film "Winnie Puuh" den Titelsong. Im sixx-Interview plaudert die 37-Jährige über Kindheitserinnerungen und Kindererziehung.

In Walt Disney's "Winnie Puuh" singen Sie zwei Songs - haben Sie die am Bett Ihres kleinen Sohnes einstudiert?

Och, einstudieren musste ich da gar nicht viel. Ich habe die Songs am Tag vorher bei der Hausarbeit angehört, denn ich finde, dabei prägt man sich Musik und Texte wunderbar ein. So übe ich meine Songs immer - beim Abspülen und Wäscheaufhängen ...

Und wie hat Ihr Sohn auf die Winnie-Puuh-Lieder reagiert?

Er ist ja noch sehr klein, aber ich hatte den Eindruck, sie haben ihm ganz gut gefallen.

Gibt es eine Eigenschaft, die Sie mit Winnie Puuh teilen?

Winnie Puuh liebt es, lange zu schlafen, mag es, wenn alles nicht so anstrengend ist, er versteht viele Dinge nicht, hat immer Hunger ... Ich glaube, das sind alles Eigenschaften, mit denen der normale Deutsche - und damit auch ich - sich gut identifizieren kann.

Wer war der Held Ihrer Kindheit?

Ganz klar: Atréju aus "Die unendliche Geschichte". So mit zehn, elf Jahren dachte ich: "Den muss ich heiraten, sonst werde ich nicht glücklich!" Diesen Film zu sehen, war für mich ein echter Einschnitt. Wenn ich heute die Filmmusik höre, dann erinnere ich mich ganz genau, wie das damals war.

Und was war der erste Film, den Sie im Kino gesehen haben?

"Bambi" - da war ich ungefähr sechs oder sieben Jahre alt.

Haben Sie an dieses Erlebnis noch Erinnerungen?

Ja, ich fand das natürlich alles wahnsinnig aufregend, aber ich war davor schon öfter in der Kinderoper gewesen, in "Hänsel und Gretel", weil mein Vater ja als Klarinettist an der Münchner Oper arbeitete. Daher wusste ich schon, wie es ist, mit vielen Menschen in einem dunklen Saal zu sitzen und ruhig sein zu müssen. Am schwierigsten war es, als ich den Film "Bambi" zum zweiten Mal gesehen habe und dann allen erzählen wollte, was als nächstes passiert - aber man musste ja ruhig sein ...

Welche Kinderbücher werden Sie Ihrem Sohn vorlesen, wenn er alt genug ist?

Ich werde ihm möglichst jedes Kinderbuch vorlesen, das es gibt, weil ich finde, Geschichten zu erzählen und auch, sich selbst welche auszudenken, ist sehr wichtig. Aus meiner eigenen Kindheit erinnere ich mich vor allem an den "Räuber Hotzenplotz" - davon hatte ich alle Bücher. Auch die "Raupe Nimmersatt" habe ich geliebt ...

Sie gelten als glückliche "Working Mum". Gibt es etwas, wonach Sie sich aus Ihrem kinderlosen Leben zurücksehnen?

Eigentlich nicht, denn ich habe mir so sehr ein Kind gewünscht! Für mich ist das Muttersein wirklich eine totale Bereicherung und ich möchte wirklich gar nichts mehr so haben wie früher.

Ein Problem für berufstätige Mütter ist ja immer die Kinderbetreuung, die in Deutschland oft im Argen liegt. Wie regeln Sie das?

Naja, eine richtig gute Betreuung gibt's natürlich nicht für 1,50 Euro. Mir war wichtig, dass das bei uns eine Frau macht, die viel Erfahrung hat und mit beiden Beinen im Leben steht. Es geht es ja nicht nur darum, dass man jemanden hat, der auf das Kind aufpasst und es ins Bett bringt, sondern darum, dass das eine Person macht, die dann auch über Jahre in der Familie bleibt und eine richtige Bezugsperson für das Kind ist. Da muss man sich sehr gründlich auf die Suche machen. Wir waren zum Glück erfolgreich!

Sie wollen weder eine Glucke noch eine Karrierefrau sein, die ihr Kind kaum sieht. Wie gelingt Ihnen dieser Spagat?

Ich habe ein unheimlich großes Vertrauen in unsere Kinderfrau und weiß, dass es meinem Sohn gut geht, wenn ich nicht da bin. Ich glaube, man geht schon anders ran, wenn man weiß: "Drei Monate nach der Geburt muss ich wieder arbeiten." Ich musste ja zurück zur NDR-Talkshow. Ich habe Freundinnen, die haben ihr Baby in den ersten sechs Monate nur am Körper getragen und so. Das ist natürlich auch möglich, bis man dann auch mal wieder alleine aufs Klo möchte...

Wie haben Sie sich denn auf den Wiedereinstieg in den Job vorbereitet?

Als Working Mum muss man von Anfang an manche Dinge mit Blick auf die Zukunft regeln. Ich habe zum Beispiel früh angefangen, für einen konstanten Rhythmus zu sorgen und meinen Sohn im eigenen Bettchen schlafen zu lassen, denn ich wollte nicht zu den Müttern gehören, die arbeiten und dann noch jede Nacht ein, zwei Kinder im Bett liegen haben. Ich habe versucht, alles voller Liebe, aber trotzdem vernünftig zu regeln. Meiner Meinung nach dürfen Kinder auch ein Stück weit nebenher laufen, wenn man alles tut, damit es ihnen gut geht. Die Eltern müssen die Chefs bleiben. Ich glaube, ein Kind findet alles super, wenn es geliebt wird, zu essen kriegt, Aufmerksamkeit bekommt und liebevoll betreut wird.

Was ist für Sie der schönste Aspekt am Muttersein?

Ganz ehrlich: Ich finde alles toll!

Und was hat sie am Kinderkriegen und Muttersein am meisten überrascht, wovon hat Ihnen vorher niemand etwas erzählt?

Da fällt mir gar nichts ein. Im Gegenteil: Ich fand alles überhaupt nicht so schlimm, wie alle gesagt haben. Ich habe im Vorfeld so vieles gehört - von "Du wirst nie wieder du selbst sein" bis hin zu "Deine Figur wird sich für immer verändern". Jetzt weiß ich: Das ist alles gar nicht so wild!

In letzter Zeit hört man immer wieder, Sie wünschten sich noch ein Baby. Beim zweiten Kind soll's ja dann so richtig stressig werden. Wie bereiten Sie sich vor?

Och, ich bin da nicht so der Vorbereitungstyp, ich lasse das alles auf mich zukommen.

Sie sind selber als Einzelkind aufgewachsen. Glauben Sie, dass Einzelkinder anders sind als Kinder, die mit Geschwistern aufwachsen?

Nö, nur verwöhnte Einzelkinder sind anders. Aber Kinder mit Geschwistern können ja genauso ihre Macken haben, zum Beispiel, wenn sie immer Angst haben, zu kurz zu kommen. Ich glaube, beide Arten von Kindern können es schwer haben.

Was sollen Ihre Kinder später mal über Sie als Mutter sagen?

Hmm, vielleicht: "Die war schon immer ganz cool." Zu viel Lob darf man da nicht erwarten. Ich glaube, Kinder können erst später, wenn sie selber Nachwuchs bekommen, wirklich wertschätzen, was ihre Eltern geleistet haben. Wenn man einigermaßen cool ist und die Kinder sagen: "Meiner Mutter kann ich eigentlich alles erzählen" - dann hat man schon viel richtig gemacht.

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  • 29.09.2022
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